Unermüdliche biologische Filteranlagen im MeerFrüher gehörte der klassische Badeschwamm in jedes Badezimmer. Die runden, kugeligen Naturballen waren beliebt, weil sie sich angenehm weich anfühlten und jede Menge Wasser aufsaugen konnten. Bis die Hornschwämme für die Menschen jedoch gebrauchsfertig waren, mussten die Kragengeißelzellen und das innere Stützgerüst entfernt werden. Zurück blieb das elastische Spongin-Skelett aus dem seidigen Material, das den Hausschwamm ausmacht. Dass in den feinen Poren einst kleine, spezialisierte Zellen agierten, dürfte seinerzeit den meisten Nutzern unbekannt gewesen sein.
In den Meeren sind über 7500 Schwammarten bekannt, mit ganz unterschiedlichem Aussehen und in allen Größen. Der bekannte Badeschwamm stammte meist aus dem Mittelmeer und wurde von Schwammtauchern aus der Tiefe heraufgeholt. Allen Schwämmen gemein ist ein schlauchartiger Hohlraum, durch den Wasser aufgenommen, gefiltert und wieder ausgestoßen wird. Dies geschieht mithilfe von Geißelzellen, die Wasser heranstrudeln und das vorhandene Plankton und andere Stoffe herausfiltern. Ein fußballgroßer Schwamm kommt dabei auf erstaunliche Wassermengen. Bis zu 3000 Liter pro Tag können so gesäubert und umgewälzt werden. Schwämme sind natürliche, hochleistungsfähige Filteranlagen im Meer. In Aquarien dagegen nicht unbedingt gerne gesehen, da sie mit den technischen Filteranlagen konkurrieren und das chemisch-biologische Gleichgewicht empfindlich stören können.
In einer Schauvitrine im MEERESMUSEUM werden die Filterleistung der Schwämme bildlich erläutert und einige Schwammarten vorgestellt.
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