Der aus Konstanz stammende Kaspar Memberger ist Hofmaler des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau in Salzburg.
Das Wappen des Landes Salzburg und das Familienwappen der Raitenauer am unteren Bildrand geben Auskunft, in wessen Auftrag Memberger das Gemälde ausführt. Im Sinne der mittelalterlichen Tradition thront Maria mit ihrem Kind als siegreiche Himmelskönigin. Mit einem kleinen Vogel in der Hand greift der Gottessohn nach dem ihm dargebotenen Apfel, dem Symbol der Erlösung von der Sünde, da er die Frucht aus der Hand der Neuen Eva empfängt. Liebevoll ist der Blickkontakt zwischen Mutter und Kind.
Membergers Werk verbindet Elemente der Renaissance, wie die Zentralperspektive, mit barocker Bewegtheit, abzulesen in den flatternden Gewändern der Engel. Das Gemälde verdeutlicht den Beginn eines neuen Stils, dem Barock, der durch Membergers fürsterzbischöflichen Auftraggeber in Salzburg Einzug hält.