Von "Österreichische Nationalbibliothek"
Österreichische Nationalbibliothek
Karl VI., römisch-deutscher Kaiser (1714) von Josef Anton FischerÖsterreichische Nationalbibliothek
Kaiser Karl VI. (1685 – 1740) veranlasste 1722 den Bau einer Bibliothek am heutigen Josefsplatz – damals hieß er Tummelplatz, weil sich hier die Reitpferde des Hofes tummelten – und er verwirklichte damit nach der Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges und der Türkenkriege ein Bauvorhaben, das bereits sein Vater Leopold I. geplant hatte.
Johann Bernhard Fischer von Erlach und sein Sohn Joseph Emanuel Fischer von ErlachÖsterreichische Nationalbibliothek
Nach den Plänen Johann Bernhard Fischer von Erlachs wurde die Bibliothek von seinem Sohn, Joseph Emanuel Fischer von Erlach in den Jahren 1723 – 1726 errichtet.
Daniel Gran, Kopie eines Selbstportraits in Stift HerzogenburgÖsterreichische Nationalbibliothek
Bis 1730 zogen sich noch die Ausstattungsarbeiten und vor allem die Freskenmalereien von Daniel Gran im Prunksaal hin, ehe die Hofbibliothek in diesem imperialen barocken Saal ihre wirkliche und erste Heimstatt fand.
Kuppelfresko des Prunksaales (1726/1730) von Daniel GranOriginalquelle: Das berühmte Deckenfresko im Detai
Die Fresken in der Kuppel
Dilucida Repraesentatio Magnificae et Sumptuosae Bibliothecae Caesareae (1737) von Salomon KleinerÖsterreichische Nationalbibliothek
Der Prunksaal nimmt die ganze Front des Josefsplatzes ein und misst in der Länge 77,7 m, in der Breite 14,2 m und in der Höhe 19,6 m.
Zwei Langhäuser und ein zentraler Mittelrisalit mit einer Kuppelbekrönung, die eine Höhe von 29,2m erreicht, geben dem Raum eine dreiteilige Struktur, die sich auch im Bildprogramm ausdrückt. Im heutigen Eingangsflügel behandeln die von Daniel Gran gemalten Fresken Themen der Welt und des Krieges, während im hinteren, an die Hofburg angrenzenden Flügel mit dem ursprünglichen Zugang für den Kaiser und den Hof allegorische Darstellungen des Himmels und des Friedens dargestellt sind. In der Kuppel selbst sind die Apotheose Karls VI. und die allegorische Geschichte der Erbauung der Bibliothek dargestellt. Wer je diesen Saal betreten hat, in dem sich die Architektur, die Malerei und die Bücherschränke zu einem Gesamtkunstwerk verbinden, begreift besser als durch jedes Studium das universale Weltbild des Barock.
Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek (1926) von Max JafféÖsterreichische Nationalbibliothek
Von 1730 bis ins 19. Jahrhundert beherbergte der Bibliothekssaal mit seinen Seitenkabinetten sämtliche Handschriften, Inkunabeln, Druckschriften, Landkarten, Globen, Musikhandschriften, Notendrucke, Autographen, Handzeichnungen und Druckgrafiken der Hofbibliothek.
State Hall of the Austrian National Library (2017) von Österreichische Nationalbibliothek/HlochÖsterreichische Nationalbibliothek
Heute beherbergt der Prunksaal 200.000 Bücher von 1501 bis 1850, darunter die 15.000 Bände umfassende Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736) im Mitteloval. Alle Bücher sind bereits digitalisiert und können kostenfrei über den Onlinekatalog aufgerufen und gelesen werden.
Jährlich finden hier zwei bis drei Sonderausstellungen statt, die außergewöhnliche Objekte der Österreichischen Nationalbibliothek präsentieren. Als Publikumsmagnet zieht der Prunksaal pro Jahr rund 330.000 BesucherInnen aus aller Welt an.
Zum Entdecken tippen
Österreichische Nationalbibliothek - www.onb.ac.at
Projektmanagement und Redaktion: Heidrun Kubart, Thomas Zauner
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