The mouth of the river Miño from Mount Santa Trega (2020)Regional Government of Galicia
Mit 162 km bis Santiago de Compostela verläuft die galicische Strecke dieses Camino parallel zur Atlantikküste und verbindet auf geniale Weise Kunst, Landschaften, Traditionen und Geheimnisse, die es zu entdecken gilt.
Castro de Santa Trega and A Guarda (2020)Regional Government of Galicia
A Guarda
Die Route verläuft zunächst senkrecht zum Fluss Miño und erreicht dessen Mündung. Hier befinden wir uns auf dem Monte Santa Trega, einer Castrexo-Siedlung aus dem 4. Jh. v. Chr., die als eine der wichtigsten archäologischen Stätten Galiciens und als spektakulärer Aussichtspunkt mit Blick auf den Atlantik, die portugiesische Küste und das Fischerdorf A Guarda gilt.
Via Cruscis on Mount Santa Trega (2020)Regional Government of Galicia
Diese Gegend ist seit Jahrhunderten mit allen Arten von althergebrachtem Glauben und religiöser Verehrung verbunden und ist Schauplatz einer der beliebtesten Wallfahrten Galiciens zu Ehren der Jungfrau Santa Trega, der Schutzpatronin von A Guarda.
A Guarda and mount Santa Trega (2020)Regional Government of Galicia
Das Leben in A Guarda dreht sich um seinen lebhaften Hafen, ein privilegierter Zufluchtsort in einem der wildesten Abschnitte der galicischen Meeresküste. Der Geist der Seefahrt ist in jedem Winkel der Stadt zu spüren, vom Meeresmuseum bis hin zum belebten Fischmarkt. Außerdem gibt es hier beeindruckende Indianerhäuser aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, Pazos, Festungen und sehr schöne Kirchen.
Atlantic coast in the vicinity of A Guarda (2020)Regional Government of Galicia
Nach Verlassen dieser wunderbaren Grenzenklave geht es weiter entlang einer zum Atlantik hin offenen Küste, deren Licht, Bild und Spektakel sich je nach Wetterlage ändern und dabei unvergessliche Bilder hinterlassen. Zweifelsohne ist dies eine der atemberaubendsten Landschaften aller Jakobswege.
Oia, panoramic view (2020)Regional Government of Galicia
Oia
Die nächste Sehenswürdigkeit auf der Route ist Oia, das durch das Zisterzienserkloster Santa Maria auffällt. In der Vergangenheit war das Kloster eine Verteidigungsfestung, die feindliche Angriffe abwehren konnte, denn es ist eines der wenigen Klöster in Galicien, die am Meer gebaut wurden.
Monastery of Santa María de Oia, aerial view (12th-18th Centuries)Regional Government of Galicia
Seine gewagte Lage an der Frontlinie der Küste machte seine Zisterziensermönche zu erfahrenen Artilleristen, denen es gelang, 1624 eine türkische Marineoffensive abzuwehren. Heutzutage deutet nichts mehr auf eine solche kriegerische Vergangenheit in dieser friedlichen Ecke der galicischen Küste hin.
Monastery of Santa María de Oia, aerial view (12th-18th Centuries)Regional Government of Galicia
Auf den ersten Blick kann man in seinem Gebäude mehrere architektonische Stile erkennen: die bemerkenswerte Fassade und der Glockenturm im Barockstil, die romanische Kirche und der Kreuzgang, der im 16. Jahrhundert im Renaissancestil restauriert wurde.
Baiona, aerial view (2020)Regional Government of Galicia
Baiona
Die Route erreicht das Cabo Silleiro, das den Zugang zur Flussmündung von Vigo durch die historische Stadt Baiona darstellt. Die Altstadt, klein und schön, wurde als historisch-künstlerischer interessanter Komplex deklariert. Es ist ein Erlebnis, durch seine engen, gepflasterten Straßen, Gebäude mit Arkaden und kleinen Kirchen zu gehen.
Monterreal fortress (2020)Regional Government of Galicia
Die imposante Festung von Monterreal verfügt über eine 3 km lange Umfassungsmauer. Sie wurde im 11. Jahrhundert gebaut, um die Stadt vor Angriffen vom Meer aus zu schützen. Ihr heutiges Erscheinungsbild geht auf eine Rekonstruktion aus dem siebzehnten Jahrhundert durch den Grafen von Gondomar zurück. Gegenwärtig ist hier ein Parador de Turismo untergebracht.
Replica of the caravel La Pinta (2020)Regional Government of Galicia
Baiona ist der erste europäische Hafen, in dem die Entdeckung Amerikas verkündet wurde: Am 1. März 1493 lief die Baiona ist der erste europäische Hafen, in dem die Entdeckung Amerikas verkündet wurde: Am 1. März 1493 lief die Karavelle Pinta in Baiona ein und ihre Bewohner waren die ersten Europäer, die die Schätze der Neuen Welt zu Gesicht bekamen: Gold, Mais, Tabak, Yucca... Die Stadt erinnert alljährlich an dieses historische Ereignis im Rahmen der Fiesta de la Arribada, die als von internationalem touristischem Interesse gilt.
Virgin of the Rock on the mount of San Roque (2020)Regional Government of Galicia
Zu den repräsentativen Bauwerken von Baiona und einem der besten Aussichtspunkte der Gegend gehört auch die Virxe da Rocha, die sich auf dem Hügel San Roque befindet. Die 15 Meter hohe Anlage wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gebaut. Der Innenraum ist über eine Wendeltreppe zu erreichen.
Mouth of the river Miñor (2020)Regional Government of Galicia
Nigrán
Über die mittelalterliche Brücke A Ramallosa gelangt der Pilger weiter nach Nigrán. Der Überlieferung nach soll diese Infrastruktur im Mittelalter von San Telmo selbst erbaut worden sein, um die Mündung des Flusses Miñor, das wichtigste geografische Merkmal der Region, zu schützen.
In der Gemeinde Panxón befindet sich einer der beliebtesten Strände der Gegend, Praia América, sowie das gewaltige Votivzentrum des Architekten Antonio Palacios und die Überreste eines der ältesten Gotteshäuser Galiciens, das aus dem 6. Jahrhundert stammt.
Aerial view of the port and the city of Vigo (2012)Originalquelle: Axencia Turismo de Galicia
Vigo
Die Strecke legt ihren zentralen Halt in der bevölkerungsreichsten Stadt Galiciens und einem der ausgedehntesten urbanen Gebiete aller Jakobswege in Spanien ein: Vigo.
Rúa dos Cesteiros, in Vigo (2016)Originalquelle: Axencia Turismo de Galicia
Das in Galicien sehr verbreitete Toponym "Vigo" repräsentiert das Wesen dieser Stadt, denn es leitet sich vom lateinischen vicus, "Dorf oder bewohnter Ort" ab. Sie erhält auch den Beinamen "Olivenstadt", da im 12. Jahrhundert die Templermönche, die über das Gotteshaus Santa Maria herrschten, in dessen Atrium einen Olivenbaum als Symbol des ewigen Lebens pflanzten.
Co-Cathedral of Santa María de Vigo (2006)Originalquelle: Axencia Turismo de Galicia
Die Stiftskirche Santa María ist die Co-Kathedrale der Diözese Tui-Vigo. Das heutige Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das zu der Zeit entstand, als die Stadt zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Epizentrum wurde, ersetzt die ursprüngliche mittelalterliche Kirche. Es befindet sich im Herzen der belebten und lebendigen Altstadt von Vigo, der perfekte Ort, um den Puls der Stadt zu spüren.
Vigo ist als Küstenstadt mit Seefahrer- und Industrietradition eine dynamische Stadt, die offen für neue kulturelle Ausdrucksformen und gleichzeitig mit einer ruhelosen Seele ausgestattet ist. Diese Mündungslandschaft, die in ihrem Erscheinungsbild den Fjorden Nordeuropas ähnelt, ist auch ein fruchtbarer Boden für die Literatur. Sogar Kapitän Nemo und sein Schöpfer, Jules Verne, segelten in ihren Gewässern.
Überhaupt waren Vigo und seine Flussmündung eine der Wiegen der galicisch-portugiesischen Lyrik. In dieser atemberaubenden Landschaft finden sich der mythische Troubadour des 13. Jahrhunderts Martin Codax und seine herzzerreißenden Cantigas de Amigo, mittelalterliche Lieder zu weiblichem Liebeskummer, von denen dank der Entdeckung des Vindel-Pergaments im Jahr 1914 sogar die musikalische Niederschrift erhalten ist.
Redondela
Wir verlassen Vigo nördlich der Stadt und kommen vorbei an zahlreichen Wanderwegen nach Redondela, dem dynamischen Städtchen der Tintenfische, der "maios" und des Sommerkarnevals, das seit seinen historischen Ursprüngen ein Knotenpunkt für Kommunikation und Verbindungswege ist.
Ensenada de San Simón, in the Vigo estuary (2020)Regional Government of Galicia
Der Pilger lässt die legendäre Bucht San Simón und die gleichnamige Insel hinter sich, mit spektakulären Ausblicken auf Meer und Berge, in ein magisches Licht getaucht. Obwohl die Route entlang der Küste bis zur Stadt Pontevedra weiterführt, endet der Portugiesische Küstenweg hier und mündet in den eigentlichen Portugiesischen Weg.