Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle (1729) by Johann Christoph HomannUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Dieser Stadtplan stammt aus der 1702 in Nürnberg gegründeten Offizin Johann Baptist Homanns, einem der bedeutendsten Kartenverlage des 18. Jahrhunderts. Gezeichnet wurde er von Johann Christoph Homann (1703-1730), dem Sohn des Verlegers.
Gewidmet ist die Karte dem Philosophen und Mathematiker Christian Wolff (1679-1754), der seit 1706 eine Professur an der halleschen Universität innehatte und dessen Vorlesungen auch Johann Christoph Homann besuchte.
Franckesche Stiftungen aus Homanns "Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Von den 1698 gegründeten Franckeschen Stiftungen sind das Waisenhaus (70), das Pädagogium (71) und das Armenhaus (72) eingezeichnet.
Ausschnitt Salineinsel aus Homanns "Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Auf der heutigen Salineinsel ist die 1721 in Betrieb genommene Königliche Saline (31) zu sehen. Diese stand in Konkurrenz zur Saline der Pfännerschaft, deren Holzplatz ebenfalls eingezeichnet ist (24).
Ausschnitt Fasanenhaus aus Homanns "Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Zugunsten der Darstellung der Fasanerie verzichtete Homann auf geografische Exaktheit und rückte das Gebäude kurzerhand weiter gen Osten.
Ausschnitt Richtstätte aus Homanns "Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Das Gebiet um den heutigen Riebeckplatz wurde ursprünglich Galgtorvorstadt genannt. Hier befanden sich die beiden Richtstätten Rabenstein und Hochgericht.
Stadtansicht aus Homanns "Darstellung des Grundrisses und Prospectes der ... Stadt Halle"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Unterhalb der Karte befinden sich drei Stiche: In der Mitte ist diese Ansicht der Stadt von Westen zu sehen.
Links: Salzproduktion in einer Siedehütte und Abbildung des "Deutschen Brunnens". - Rechts: Blick in das Auditorium maximum, wo die feierliche Übergabe des Zepters vom alten an den neuen Prorektor stattfindet.
Grundriss des Thals zu Halle : samt dessen Græntzen, Saltz-Brun[n]en und Saltz-Kothen (1746)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Der Plan zeigt das Gebiet rund um den heutigen Hallmarkt. Aufgrund seiner Tieflage an der Saale wurde es das "Thal" oder auch "die Halle" genannt und war seit dem Mittelalter Zentrum der halleschen Salzproduktion.
Ausschnitt Brunnen aus "Grundriss des Thals zu Halle" (1746)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Um die Sole für das Salz zu gewinnen, dienten fünf Brunnen: Hackeborn (A), Meteritz (B), Deutscher Brunnen (C), Gutjahr (D) und der nur wenige Jahre genutzte Königsbrunnen (E)
Ausschnitt Siedehäuser aus "Grundriss des Thals zu Halle" (1746)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Um die Brunnen herum waren auf engstem Raum die Siedehäuschen, auch Kothen genannt, angesiedelt. Seit dem 15. Jahrhundert wurden die Hütten mit Hauszeichen versehen: große Kothen waren nach Vögeln benannt, mittlere nach vierbeinigen Tieren und kleine nach Gegenständen.
Beschreibung des Saltz-Wercks zu Halle in Sachsen, S. 53 (1749) by Friedrich HohndorffUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Die Karte erschien 1749 in der "Beschreibung des Saltz-Wercks zu Halle in Sachsen" von Friedrich Hohndorff (1628-1694). Ergänzend werden detaillierte Informationen zu den einzelnen Kothen in einer Tabelle aufgeführt.
Grvndris der Zum Hertzogthum Magdeburg gehörigen, im Saal-Creyse gelegenen Stadt Halle (1748)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Dieser im Jahr 1748 gestochene Plan basiert auf der zwei Jahre zuvor angefertigten Zeichnung "Grundris der im Herzogthum Magdeburg und im Saal-Creise gelegenen Haupt-Stadt Halle" des Mathematikers Johann Christian Hertel.
Titelblatt aus Johann Christoph Dreyhaupt: Pagus Neletici Et Nudzici ... (1749)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Der von Hertels Zeichnung nur geringfügig abweichende Kupferstich erschien 1749 im 1. Teil von Johann Christoph Dreyhaupts Chronik "Pagus Neletici Et Nudzici [...]".
Titelkartusche mit Stadtwappen aus "Grvndris der ... Stadt Halle" (1748)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Das Stadtwappen von Halle ziert viele historische Stadtpläne. Ob es sich dabei um eine Mondsichel mit zwei Sternen oder doch um eine stilisierte Salzpfanne mit Salzkristallen handelt, da scheiden sich bis heute die Geister.
Hall in Sachsen (1749) by Daniel BretschneiderUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Die Karte "Hall in Sachsen" erschien zum ersten Mal 1667 als Beilage zu Gottfried Olearius' "Halygraphia Topo-Chronologica" und gilt als ältester gedruckter Stadtplan von Halle.
Ansicht von Halle aus Bretschneiders "Hall in Sachsen" (1749)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Olearius ließ eine gezeichnete Urfassung der Karte von dem Maler Friedrich Daniel Bretschneider überarbeiten, die Stadtansicht hinzufügen und das gesamte Werk von Johann Wüsthoff stechen.
Ausschnitt Moritzburg aus Bretschneiders "Hall in Sachsen" (1749)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Der ursprüngliche Plan muss vor 1637 entstanden sein, denn in diesem Jahr wurde die Moritzburg durch ein Feuer während des Dreißigjährigen Krieges stark beschädigt, wohingegen sie auf der Karte noch unzerstört erscheint.
Ausschnitt Markt aus Bretschneiders "Hall in Sachsen" (1749)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Durch die Wahl der Vogelperspektive gelingt eine sehr anschauliche, realitätsnahe Darstellung der Stadt
Plan der Stadt Halle nebst der um ihr liegenden Gegend (1808) by Philipp Anton Wilhelm von HinckeUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Diese militärische Karte dokumentiert die Kämpfe zwischen preußischen und französischen Truppen im Oktober 1806, die in der napoleonischen Besetzung Halles endeten.
Die Karte erschien erstmals 1808 als Beilage zur "Beschreibung der Affaire bei Halle, zwischen den Franzosen und einem preußischen Reserve-Corps, den 17 ten Oktober 1806". Autor der Schrift und auch Zeichner der Karte ist der preußische Premierleutnant P.A.W. von Hincke (*1777)
Links: Preußische Truppenbewegungen wurden blau markiert, französische rot. - Rechts: Feldbrief von Joachim Franz Bornhak, 1806
Ausschnitt Chausseehäuser aus Hinckes "Plan der Stadt Halle ..." (1808)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Bis 1874 musste in Chausseehäusern das Chausseegeld, vergleichbar mit der heutigen Maut, zum Erhalt und Ausbau der Straßen entrichtet werden.
Grundriss der Stadt Halle An Der Saale (1820)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Dieser bei G. F. H. Köhler erschienene Stadtplan wurde etwa 1820 veröffentlicht.
Grundriss von der im Saalcreis gelegenen Hauptstadt Halle (1791) by Christian Ludwig HetzelUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Als kartografische Vorlage diente wahrscheinlich der von Christian Ludwig Hetzel 1791 gezeichnete "Grundriss von der im Saalcreis gelegenen Hauptstadt Halle".
Links: In der Titelkartusche wird das Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen abgebildet. - Rechts: Die Universitätsbibliothek (l) gegenüber der Moritzburg (h). 1780 erfolgte der Umzug aus dem städtischen Waagegebäude in das Königliche Salzamtsgebäude am Paradeplatz, dem heutigen Friedemann-Bach-Platz.
Ausschnitt Gasthäuser aus "Grundriss der Stadt Halle An Der Saale"Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Auch die kulinarischen Bedürfnisse der Kartenleser wurden bedacht.
Titelblatt aus Friedrich Hesekiel: Blicke auf Halle und seine Umgebungen (1824)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Unter dem Titel "Blicke auf Halle und seine Umgebungen" erschien 1824 der erste Reiseführer für die Stadt Halle. Der Verfasser war Friedrich Hesekiel (1794-1840), seinerzeit Diakon an der Moritzkirche und seit 1834 Ehrenbürger der Stadt Halle.
Links: Neben zahlreichen gestochenen Ansichten von Halle enthielt der Reiseführer auch einen Grundriss der Stadt. Kartograf und Stecher des Plans war der Verleger Carl August Kümmel (1769-1846). - Rechts: Als Vorlage nutzte Kümmel den von G. F. H. Köhler wenige Jahre zuvor herausgegebenen Stadtplan. Er überarbeitete die Kartografie und ersetzte die Waisenhausdarstellung in der Titelkartusche durch einen Blick auf den Markt.
Grundriß der Stadt Halle an der Saale (1858) by Carl August KümmelUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Kümmel veräußerte seine Sortimentsbuchhandlung und den Verlag an seinen langjährigen Mitarbeiter Georg Carl Knapp (*1813). Dieser brachte 1858 die wahrscheinlich letzte Variante des Plans auf den Markt.
Titelkartusche aus Kümmels "Grundriß der Stadt Halle an der Saale" (1858)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Die Titelkartusche enthält eine von Kümmel gestochene Ansicht des Marktplatzes mit dem Roten Turm im Vordergrund. Links ist das alte Gebäude der Marienbibliothek zu sehen, das 1889 abgebrochen und durch einen Neubau im Hof der Pfarrhäuser der Marktkirche ersetzt wurde.
Ausschnitt Osten aus Kümmels "Grundriß der Stadt Halle an der Saale" (1858)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich Handwerk und Gewerbe nun auch außerhalb des alten Stadtkerns angesiedelt. Vor allem im Osten der Stadt in der Gegend um den heutigen Riebeckplatz und entlang der Magdeburger Straße entstanden neue Firmen und Fabriken.
Plan der Stadt Halle a. S. (1905)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Herausgeber und Verleger dieses Plans ist die Firma C. F. Ritter, "Galanterie- und Spielwaren". Das florierende und weit über die Grenzen von Halle hinaus bekannte Kaufhaus hatte seit 1879 seinen Sitz in der Leipziger Straße.
Ausschnitt aus "Plan der Stadt Halle a. S." (1905)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Auffällig sind die zahlreichen aus der Vogelschauperspektive dargestellten Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und öffentlichen Gebäude, wodurch eine schnelle und einfache Orientierung ermöglicht wurde.
Rückseite von "Plan der Stadt Halle a. S." (1905)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Erstmals fungierte eine Karte von Halle zugleich auch als Werbeträger, indem die Rückseite für firmeneigene Reklameanzeigen genutzt wurde.
Reklameanzeigen der Firma C. F. Ritter auf Rückseite "Plan der Stadt Halle a. S." (1905)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Reklameanzeigen der Firma C. F. Ritter
Plan und Bilderbogen der Stadt Halle (1933)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Ganz auf touristische Bedürfnisse ausgerichtet ist dieser "Plan und Bilderbogen" aus dem Jahr 1933. Zahlreiche Abbildungen und erläuternde Texte laden dazu ein, die Sehenswürdigkeiten von Halle zu entdecken.
Ausschnitt Hallore aus "Plan und Bilderbogen der Stadt Halle" (1933)Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Die Abbildung zeigt einen Halloren in typischer Tracht mit Dreispitz, Schärpe, Dreiviertelmantel und Kniebundhose.
Links: Auch die Rückseite wird für touristische Informationen genutzt und durch Fotografien ergänzt. Rechts: Öffnungszeiten der Bibliotheken: In dem heute von der Universitäts- und Landesbibliothek genutzten Gebäude in der August-Bebel-Str. 13 (damals Friedrichstr.) befand sich bis 1954 noch das Oberbergamt mit eigener Bibliothek. Die Universitätsbibliothek im Haus gegenüber schloss werktags von 13-15 Uhr ihre Pforten. Die heutigen Öffnungszeiten gestalten sich dagegen viel nutzerfreundlicher.
Stadtplan Halle a.S. (1950) by Conrad Hirte & SohnUniversitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Den Druck dieses um 1950 erschienenen Plans übernahm die Großdruckerei von Carl Warnecke. Das im Jahr 1889 als "Lithographische Kunstanstalt, Buch- und Steindruckerei" in Halle gegründete Unternehmen entwickelte sich zum Großbetrieb, der hauptsächlich Verpackungen produzierte.
Umschlaggestaltung auf Hirtes "Stadtplan Halle a.S."Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Den Umschlag ziert eine Zeichnung mit dem Roten Turm im Vordergrund und der dahinter stehenden Marienkirche.
Ausschnitt Osten aus Hirtes "Stadtplan Halle a.S."Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Seit 1945 wurden zahlreiche Straßen umbenannt: Der Adolf-Hitler-Ring wird zum Preußenring (heute Hansering), der Riebeckplatz zum Thälmannplatz (heute wieder Riebeckplatz), die Königstraße zur Rudolf-Breitscheid-Straße ...
Handschriftliche Einzeichnung auf Hirtes "Stadtplan Halle a.S."Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt
Was nicht passt, wird passend gemacht: Ein Vorbesitzer der Karte ergänzte den Standort des Interzonenbüros. Hier konnten Pässe zum Reisen zwischen den Besatzungszonen beantragt werden.
Projektleitung: Dr. Julia Knödler
Umsetzung und Texte: Sandra Hilbert
Mitarbeit: Jakob Schaupp
Literatur: Halle (Saale) : fünfzehn Stadtpläne aus fünf Jahrhunderten. - Halle : Fliegenkopf Verlag, 2006
Halle (Saale) : zwölf historische Stadtpläne. - Halle : Fliegenkopf Verlag, 2007
https://www.francke-halle.de/de/kultur/unsere-digitalen-angebote/thalsaline (Stand: 29.06.2023)