Einleitung
Das Studio hat seinen Sitz in der Berliner Akademie der Künste, einer der weltweit traditionsreichsten Kulturinstitutionen, und ist als Produktionsstätte sowohl durch sein historisches Erbe als auch durch seinen Facettenreichtum einzigartig. Nach seiner Gründung 1980 war das Studio in verschiedenen Gebäuden in der Stadt untergebracht, bis es seinen endgültigen Standort in der Akademie der Künste im Hansaviertel im Jahr 2012 fand. Heute ist das Studio eines von nur drei öffentlichen Experimentalstudios dieser Art in Deutschland. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über einige seiner Meilensteine.
Das S.E.M. der Akademie der Künste der DDR (1980–1999)
Das Studio für Elektroakustische Musik befand sich in der Luisenstraße 58/59 im Dachgeschoss des Langenbeck-Virchow-Hauses, zwischen 1950 und 1976 Sitz der DDR-Volkskammer, das 1976 an die Ost-Berliner Akademie der Künste übergeben worden war. Ab 1980 wurde das dort vorhandene Tonstudio schrittweise zu einem Experimentalstudio erweitert.
Gründung
Die Gründung eines elektroakustischen Studios war bereits Ende der 1970er Jahre durch das Präsidium der Akademie der Künste der DDR beschlossen worden. 1986 wurde das Studio erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es diente in erster Linie der Realisierung von Projekten der Akademiemitglieder sowie deren Meisterschülerinnen und Meisterschülern und stand darüber hinaus nach Möglichkeit auch weiteren Komponistinnen und Komponisten zur Verfügung. Im Studio waren ein Toningenieur, ein Programmierer, ein Musikwissenschaftler und ein Tontechniker angestellt. Die künstlerische Leitung lag in den Händen von Georg Katzer.
Georg Katzer (1935–2019) hatte in den 1970er Jahren Erfahrungen in internationalen Studios unter anderem in Bratislava und Bourges gesammelt. Seine Seminare für elektroakustische Musik und die von ihm 1980 gegründete elektroakustische Reihe „Kontakte“ an der Akademie der Künste waren beispiellose Initiativen in der DDR, die ein junges Publikum anzogen.
Die Einrichtung des Studios war auf die Produktion von Tonbändern ausgerichtet und ermöglichte sowohl MIDI-Anwendungen als auch analoge Klangsynthese und -bearbeitung. Technische Grundlage bildeten ein Casio-Sampler FZ-1M, ein Yamaha-DX7-Synthesizer, ein Modularsynthesizer AMS3 (Spezialanfertigung), ein Korg-Synthesizer MS-20, ein Tiracon-Synthesizer, Yamaha-Musikcomputer CX5M und CX7M, Commodore-C64-Computer, Atari-Computer 1040 ST, eine 16-Spur-Bandmaschine mit dbx von Tascam, zwei Telefunken-Stereo-Mastermaschinen mit Variospeed sowie diverse Effektgeräte, Filter und Kompressoren.
Bis 1989 entstanden im Studio ca. 30 elektronische Tonbandkompositionen, darunter Musikstücke von Georg Katzer, Hermann Keller, Lothar Voigtländer und Ruth Zechlin als auch Arbeiten von jüngeren Komponistinnen und Komponisten wie Lutz Glandien, Ralf Hoyer und Helmut Zapf. Weiterer Schwerpunkt lag auf Aufführungen elektronischer Musik. Mit der Reihe „Kontakte“ stellte das Ost-Berliner Studio ab 1980 zwei Mal im Jahr Eigenproduktionen und zentrale Werke aus der Geschichte und Gegenwart des elektronischen Komponierens vor. Ab 1988 kamen die „Werkstatt-Tage elektroakustischer Musik“ als mehrtägiges Festival hinzu, das insbesondere auf den internationalen Austausch ausgerichtet war. Zeichen musikalischer Annäherung setzten auch die Einladung der deutsch-britischen Avantgarde-Rock Band „Cassiber“ (mit Heiner Goebbels, Christoph Anders und Chris Cutler), ein neues Album im Studio einzuspielen, oder die Mitgliedschaft der DDR in der Internationalen Gesellschaft elektroakustischer Musik (C.I.M.E.).
Die Bemühungen um die Förderung und Entwicklung der elektroakustischen Musik in Ost-Berlin konkretisierten sich im Jahr 1989 mit der Gründung der DDR-Sektion der Internationalen Gesellschaft elektroakustischer Musik (C.I.M.E.). Ziel der Gesellschaft war es unter anderem, die jährlichen „Werkstatt-Tage elektroakustischer Musik“ zu veranstalten, eine Phonothek mit allen elektroakustischen Werken von DDR-Komponistinnen und -Komponisten aufzubauen und die internationale Zusammenarbeit mit anderen Studios zu pflegen.
Nach der Wiedervereinigung
Die Wendezeit brachte tiefgreifende Veränderungen, aber auch neue Aussichten mit sich. Das Jahr 1990 begann mit einem Konzert des Studios für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste der DDR im Rahmen des Festivals „Inventionen ’90“ in der West-Berliner Akademie der Künste am Hanseatenweg. Nach der Vereinigung beider Akademien 1993 entwickelte sich das Studio bis Ende der 1990er Jahre als Produktionsstudio weiter. Es entstanden Tonband- und Computerkompositionen, Zuspielbänder, Hörstücke, Live-Elektronik, Film-, Video-, Theater- und Hörspielmusik sowie multimediale Arbeiten. Vierwöchige Arbeitsstipendien gaben jungen Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit, im Studio zu arbeiten.
Abgesehen von den seit 1988 jährlich stattfindenden „Werkstatt-Tagen elektroakustischer Musik“ veranstaltete das Studio in den 1990er Jahren Workshops sowie einen monatlichen Jour fixe.
Bis 1999 wurden im Studio ungefähr 100 Kompositionen realisiert, darunter Werke von Coriún Aharonián, Johannes Bauer, Mario Bertoncini, Ludger Brümmer, Paul-Heinz Dittrich, Julia Dmitruykova, Elena Gantschikova, Lutz Glandien, Hans-Joachim Hespos, Walter Thomas Heyn, Ellen Hünigen, Dmitri Kapyrin, Georg Katzer, Klaus Martin Kopitz, Robert Linke, Harald Lorscheider, Ricardo Mandolini, Herbert A. Mitschke, Helmut Oehring, Ralf R. Ollertz, André Ruschkowski, Friedrich Schenker, Gerhard Stäbler, Hans Tutschku und Helmut Zapf. Die Zusammenarbeit mit einer Gruppe freier Medienkünstlerinnen und Medienkünstler erlaubte es, gegen Ende der 1990er Jahre zunehmend Film- und Videoproduktionen als auch Dienstleistungen für die Programme der Akademie durchzuführen.
Das S.E.M. am Standort Heubnerweg (1999–2012)
Nach der Wende wurde ein langwieriger Restitutionsprozess des Langenbeck-Virchow-Haus um die Rückgabe an die vormaligen Eigentümergesellschaften eingeleitet. Bis das Studio an seinen endgültigen Standort am Hanseatenweg umziehen konnte, stellte die Charité ein provisorisches Objekt in Berlin-Charlottenburg unentgeltlich zur Verfügung. Im Herbst 1999 zog das Studio in den Heubnerweg um.
Das Studio am Heubnerweg
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gilt Berlin international als die Hauptstadt der Klanggestaltung. Das elektroakustische Studio der Akademie der Künste findet hier, in seiner Doppelrolle als Veranstalter und Produktionsort, einen festen Platz. Die Positionierung des Studios im Kulturspektrum der Hauptstadt erfolgt durch die „Werkstatt-Tage“ und Veranstaltungsreihen wie „m-cluster“ sowie regelmäßige Kooperationen mit Berliner Festivals wie „MaerzMusik“, „Inventionen“, „Klangwerkstatt“, „Intersonanzen“ oder den „Randspielen“ in Zepernick. Hinzu kommt die internationale Zusammenarbeit mit Studios wie INA-GRM in Paris und GRAME in Lyon.
Das Studio am Heubnerweg verfügte über ein Acht-Kanal-Studio für die Komposition elektroakustischer Werke sowie über die Technologie zur Aufnahme und Produktion von Musik mit akustischen Instrumenten. Zur Studioausstattung gehörten eine Neumann-N20-Konsole, ein ProTools HD 2 Accel-System und acht Geithain-RL-900-Lautsprecher. Darüber hinaus gab es einen 40 Quadratmeter großen Aufnahmeraum für Kleinbesetzungen, ein multimedial ausgestattetes Videostudio und eine Werkstatt.
In dieser Periode setzt das Studio auf die Realisierung von Werken für Instrumente und Elektronik, Video- und Klanginstallationen sowie auf interdisziplinäre Projekte, ohne sich auf rein elektroakustische Musik oder bestimmte Stilrichtungen zu beschränken. Projekte wie die multimediale szenische Aktion „L’homme machine“ (Der Maschinenmensch) von Georg Katzer (Rheinsberg, 2000), Michael Beils „Batterie“ für Perkussion mit Fünf-Kanal-Tonband und Video (Staatsoper Berlin, 2003) oder das Avantcore-Projekt „Licht – Zeiten“ von Michael Wertmüller / Lillevan (MaerzMusik, 2011) sind Beispiele dieser Bandbreite. Zu den Künstlerinnen und Künstlern, die in dieser Zeit im Studio arbeiteten, gehören Annesley Black, Emanuele Casale, Aureliano Cattaneo, Kee-Yong Chong, Gerald Eckert, Hanspeter Kyburz, Adriana Hölszky, Guido Hübner, Elsa Justel, Vadim Karassikov, Clara Maïda, Chris Newman, Carsten Nicolai, Matthias Ockert, Hèctor Parra, Walter Prati, Nicola Sani, Hannes Seidl, Annette Schlünz, Dieter Schnebel, Thomas Schulz und andere.
Das S.E.M. am Standort Hanseatenweg (seit 2012)
Das Studio für Elektroakustische Musik befindet sich heute im Hauptgebäude der Akademie der Künste in Berlin-Tiergarten. Wichtige Ereignisse zeichneten sich in der Zwischenzeit für die Akademie ab: Das neue Gebäude am Pariser Platz wurde fertiggestellt und die Institution ging in die Trägerschaft des Bundes über.
Umzug in den Hanseatenweg
Der Umzug des Studios gibt einer Vision Gestalt, die bis in die 1990er Jahre zurückreicht: die Konzeption der Akademie der Künste am Hanseatenweg als Stätte künstlerischer Produktion mit dem Studio für Elektroakustische Musik als Herzstück. Eingerichtet wurde das Studio in den ehemaligen Büros und Magazinen des Historischen Archivs. Die Räumlichkeiten wurden renoviert und neu geteilt, sodass ein modernes Studio entstand, das die baulichen und akustischen Anforderungen für die professionelle Musikproduktion erfüllt. Es gibt drei Produktionseinheiten: einen großen Regieraum (Studio 1), einen Aufnahmeraum und ein Gastatelier (Studio 2).
Studio 1
Studio 1 ist der zentrale Produktionsort des Studios für Elektroakustische Musik. Der akustisch optimierte und tageslichtdurchflutete Raum ist 57 Quadratmeter groß und sehr flexibel einsetzbar. Das Studio ist mit professioneller analoger und digitaler Technik ausgestattet und besonders für Mehrkanal-Produktionen geeignet.
Hinsichtlich der technischen Einrichtung wurden zunächst die Altbestände aus dem Heubnerweg übernommen. Neue Perspektiven eröffneten sich im Jahr 2015 mit einer großen Sachspende ausgesonderter Studiotechnik des Telekom-Tochterunternehmens Berkom (heute T-Systems). Vermittler der Schenkung und erster Direktor des Forschungsstudios für Neue Tonsysteme der Telekom war Gerhard Steinke, unter dessen Leitung im Labor für Akustisch-Musikalische Grenzprobleme in Berlin-Adlershof in den 1950er und 1960er Jahren das legendäre Subharchord entwickelt worden war.
Das Studio 1 kann wahlweise zum Aufnehmen, Mischen, Mastern, Digitalisieren und als Proben- und Kleinveranstaltungsraum genutzt werden. Die fest installierte Traverse ermöglicht für jedes Projekt eine individuell angepasste Konfiguration der insgesamt 24 zur Verfügung stehenden Lautsprecher.
Das Studio als Produktionsstätte
Als Produktionsstätte ist das Studio eine Antwort auf das Verständnis von Kunst und Mediennutzung im technologischen Zeitalter. Im Zentrum steht die Entfaltung künstlerischer Kreativität. Das Studio bietet den Künstlerinnen und Künstlern in allen Phasen des Schaffensprozesses, von der Idee bis zur öffentlichen Aufführung, praktische Beratung und Unterstützung. Seine Bedeutung liegt in dieser marktunabhängigen Schnittstelle zwischen künstlerischer Arbeit und hoher Wissens- und Infrastrukturspezialisierung.
Kennzeichen des Studios ist seine Flexibilität und die nahtlose Integration analoger und digitaler Technik. Das zentrale Rack ist das Verbindungszentrum zwischen den Studios und ermöglicht die Anbindung an das Haus über Glasfaserleitungen.
Das Studio steht allen Mitgliedern der Akademie, der Jungen Akademie (dem akademieeigenen Stipendienprogramm für junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler) sowie im Rahmen von ausgewählten Projekten talentierten Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt offen, unabhängig von ihrer Disziplin. Innerhalb der Akademie der Künste fungiert das Studio als Medienzentrum und bietet Dienstleistungen für sämtliche Abteilungen des Hauses. Somit sind die interdisziplinäre Ausrichtung des Studios ein zentraler Integrationsfaktor und seine Produktionen ein Markenzeichen der Akademie der Künste.
Ein Leitgedanke des Studios für Elektroakustische Musik ist das Verständnis von Musik als Katalysator für interdisziplinäre Projekte. Von großer Bedeutung ist auch seine Funktion als lebendiges Archiv, das die Tradition der Avantgarde durch ihr Repertoire und ihre musikalischen Artefakte erforscht und vermittelt.
Zum Entdecken tippen
Panorama des Studio 1 - Die festinstallierte Traverse ermöglicht für jedes Projekt eine individuell angepasste Konfiguration der insgesamt 24 zur Verfügung stehenden Lautsprecher
Künstlerinnen und Künstler, die seit der Einweihung der neuen Räumlichkeiten im Hanseatenweg im Studio gearbeitet haben, sind bislang Peter Ablinger, Tomomi Adachi, Sunlay Almeida, Chengbi An, Mark Barden, Blixa Bargeld, José Manuel Berenguer, Louise Bulot, Charo Calvo, Kaj Duncan David, Johanna Diehl, Arnold Dreyblatt, Koenraad Ecker, Vinko Globokar, Erhard Grosskopf, Christoph Grund / Ulf Aminde, Marie Guérin, Hanna Hartman, Carlos Hidalgo, Daisuke Ishida / Allen Weiss, Georg Katzer, Mazen Kerbaj, Thomas Kessler, Annette Krebs, Christina Kubisch, Raimund Kummer, Maximilian Marcoll, Susann Maria Hempel, Juliana Hodkinson, Hannes Seidl, Kristine Tjøgersen, Kirsten Reese, Lucia Ronchetti, Frederic Rzewski, José María Sánchez Verdú, Valerio Sannicandro, François Sarhan, Carles Santos, Mario Verandi, Helmut Zapf und Vito Žuraj und viele andere mehr.
Studio 2 + Aufnahmeraum
Das Studio 2 bietet Raum für Zwei-Kanal-Produktionen und Aufnahmen sowie für Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, selbstständig an ihren Projekten zu arbeiten.
Veranstaltungsreihen
Das Potenzial des Studios als kreativer Nukleus und der Standort der Akademie als Begegnungsstätte ergänzen und verstärken sich gegenseitig produktiv. Besondere Strahlkraft hat das studioeigene, seit 2015 stattfindende Festival „KONTAKTE“, das die Entfaltung künstlerischer Kreativität und das Ausprobieren neuer Syntheseformen der Künste in den Brennpunkt stellt. Das mehrtägige Festival präsentiert aktuelle Positionen von internationalem Rang und legt einen besonderen Schwerpunkt auf Neuproduktionen, die durch Studioaufenthalte unterstützt werden. Neben seinem interdisziplinären und innovationsorientierten Profil zeichnet sich „KONTAKTE“, das auf vernetzte Zusammenarbeit setzt und sich an ein breites Publikum richtet, als offene Plattform für den künstlerischen Austausch aus. In den ersten drei Ausgaben des Festivals wurden mehr als 300 Künstlerinnen und Künstler und 70 Uraufführungen vorgestellt. Erwähnenswert ist auch die Veranstaltungsreihe „EM4 | Berliner Studios“, die gemeinsam mit der Hochschule für Musik Hanns Eisler, der Universität der Künste und der Technischen Universität in Berlin veranstaltet wird und mit bisher 18 Konzerten Klassiker der elektroakustischen Musik präsentiert.
Studio 2
Netzwerkknotenpunkt
Von besonderer Bedeutung für die Arbeit des Studios sind Kooperationen, Partnerschaften und Koproduktionen im In- und Ausland. So ist eine rege Zusammenarbeit mit Hochschulen und Akteurinnen und Akteuren der Freien Szene in Berlin sowie mit Dachorganisationen, Kulturinstitutionen, Klangkörpern, anderen Studios und Festivals entstanden. Unter anderem hat das Studio eine Reihe von Radioproduktionen unterstützt, wie die preisgekrönten Hörstücke von Susann Maria Hempel „Auf der Suche nach den verlorenen Seelenatomen“ (in Koproduktion mit dem RBB; Hörspielpreis der Kriegsblinden, 2018) und Marie Guérin „Même morts nous chantons“ (mit Deutschlandfunk Kultur und France Culture; Prix Phonurgia Nova, 2018). Weitere Beispiele für Projekte, die in jüngster Zeit in Zusammenarbeit mit dem Studio entwickelt wurden, sind die Installation „The Resting State“ von Arnold Dreyblatt (n.b.k., 2019), die mit visuellen und akustischen Elementen arbeitet, oder die Filmoper „deutsche wohnen – was singen die diven“ (2019) von Christoph Grund und Ulf Amide mit Projektionen und Klängen des Subharchord-Prototyps, die im Rahmen des Berliner Pilotprojekts „Kunst im Stadtraum“ unter freiem Himmel auf dem Hansapatz aufgeführt wurde. Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit sind die Koproduktion „Body Symphony“ (2017/18) mit dem Goethe-Institut oder die Teilnahme an Festivals wie „Slowind“ in Slowenien (2015) und „Primavera en la Habana“ in Kuba (2020) zu nennen.
Aufnahmeraum
Lebendiges Archiv
Weltweit einzigartig ist das Studio für seinen Bestand an einmaligen historischen Musikartefakten, darunter der Prototyp des Subharchord II oder Hermann Scherchens rotierende Lautsprecherkugel. Die Pflege und Erhaltung dieser Instrumente wird im Studio mit der Aufgabe verbunden, in Führungen und künstlerischen Projekten ihre Funktionsweise für das Publikum erfahrbar zu machen. Zum Verständnis des Studios als medienarchäologisches Labor gehört auch die Aufführung und Dokumentation historischer Musikwerke. Zum Repertoire des Studios zählen klassische Werke der elektroakustischen Musik von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern der Akademie der Künste wie Boris Blacher, Vinko Globokar, Erhard Grosskopf, Georg Katzer, Olga Neuwirth, Luigi Nono, Enno Poppe, Frederic Rzewski oder Dieter Schnebel.
Als Produktionsstätte, Klangkörper, Netzwerkknotenpunkt und lebendiges Archiv versteht sich das Studio als offene Ressource für Künstlerinnen und Künstlern in Berlin.
40 Jahre S.E.M.
Heute, im Jahr 2020, setzt das Studio seine Aufgabe fort, Impulse für die Zukunft der Künste zu setzen und die dynamischen Veränderungen und Chancen zu erforschen, die vor uns liegen. Mit Stolz feiern wir sein 40-jähriges Bestehen und sein Engagement für das Empowerment der Berliner Kunstszene.
Historische Musikartefakte im Studio für Elektroakustische Musik
Konzeption, Text & Gestaltung: Gregorio García Karman
Koordination: Karoline Czech
CMS Betreuung & Medienmanagement: Till Vesely
Fotos: Kaj Bienert, Christian Kraushaar, Martin Wolff
Lektorat: Viola van Beek
Projektassistenz: Gerriet K. Sharma, Julia Mitrach