Auf der Erde vor vier Milliarden JahrenMuseum Mensch und Natur
In der Dauerausstellung "Unruhiger Planet Erde" dreht sich alles um unseren Heimatplaneten, der durch Vulkanismus, Erdbeben und die Verschiebung der Kontinente, aber auch durch Wind und Wetter unablässig geformt und verändert wird.
Das Großdiorama "Auf der Erde vor vier Milliarden Jahren" zeigt eindrucksvoll, dass diese Kräfte schon zu Ur-Zeiten wirkten.
In der Frühzeit der Erde waren Vulkanausbrüche wahrscheinlich wesentlich häufiger als heute. Große Mengen von Lava drangen dabei zur Erdoberfläche und erstarrten dort zu mächtigen Gesteinsdecken.
Auf der Erde vor vier Milliarden JahrenMuseum Mensch und Natur
Hier sind fünf- und sechseckige Basaltsäulen zu sehen. Sie entstehen bei Schrumpfungsvorgängen während der Abkühlung und Erstarrung im Inneren von Lavaschichten. Die Erosion hat im Laufe von Hunderttausenden von Jahren darüber liegende Basaltschichten abgetragen und so die Säulen freigelegt.
Aus dichten Wolken gingen heftige Regengüsse nieder. Die Atmosphäre war fast sauerstofflos und von feinem vulkanischem Staub erfüllt. Die Landflächen waren endlose Steinwüsten. Weder dort noch in den Gewässern gab es Leben.
Erdbebensimulator von Firma ECOTECH, Armin Weigel (Bau); Matthias Glück (Film); Museum Mensch und Natur (Inhalte)Museum Mensch und Natur
Im Erdbebensimulator kann man im Rahmen eines Programms hautnah erleben, wie sich Erdbeben anfühlen. Der Erdbebensimulator ahmt in zwei Dimensionen sechs verschiedene Erdbeben nach, die in der Vergangenheit weltweit aufgetreten sind.
Kreislauf der GesteineMuseum Mensch und Natur
Wir leben in Landschaften, die durch die Tätigkeit von Flüssen, Gletschern, Wind und Grundwasser immerzu geprägt werden. Letztendlich ist die Sonne der Motor für ein komplexes Zirkulationssystem der Atmosphäre und des Wassers, das wiederum Wetter und Klima erzeugt. Diese Aspekte werden in der Ausstellung anhand animierter Filme und Schautafeln anschaulich dargestellt; dabei wird der Verwitterung und Erosion von Gesteinen am Beispiel der Alpen besonderes Augenmerk gewidmet.
Gesteine entstehen zum Beispiel durch Erstarrung von Gesteinsschmelze (Magma), werden bei der Bildung von Gebirgen in große Tiefen versenkt, dort umgewandelt und wieder emporgehoben. An der Erdoberfläche sind sie Verwitterung und Erosion ausgesetzt, werden durch Wasser und Wind transportiert und letztendlich durch Auflastdruck erneut verfestigt. Somit schließt sich der ewige Kreislauf der Gesteine.
Drei sprechende Steine erzählen hier von ihrem "bewegten" Leben: ein 3,5 Milliarden Jahre alter Gneis aus Südafrika, ein 200 Millionen Jahre alter Sandstein aus Niederbayern und ein "nur" 15 Millionen Jahre "junger" Basalt aus der Oberpfalz.
Bergkristall von Little Rock, Arkansas, USAMuseum Mensch und Natur
Ein Großteil der Ausstellung "Bunte Welt der Minerale" ist Mineralen aus der "Quarzfamilie" gewidmet. Als Hauptbestandteil vieler Gesteine ist der Quarz weit verbreitet, aber unscheinbar. In mannigfaltigen Farbvarietäten ist er eine Besonderheit: rosafarbener Rosenquarz, violetter Amethyst, gelber Citrin, brauner Rauchquarz und farbloser Bergkristall sind beeindruckende Vertreter dieser Gruppe.
Ein Highlight der Ausstellung ist eine 760 Kilogramm schwere Bergkristall-Stufe.
Dieses imposante Fundstück stammt aus dem Fundgebiet Little Rock in Arkansas in den USA.
Natürlich fehlen auch die edelsten Steine in der Ausstellung nicht. Es können Rohsteine unter anderem von Diamant, Smaragd und Rubin oder die besonderen Schliffformen und Farben berühmter Diamanten als Repliken bewundert werden.
Pfeilschwanzkrebs, Mesolimulus walchiMuseum Mensch und Natur
In dieser Ausstellung werden die Meilensteine der "Geschichte des Lebens" vorgeführt: Aus einfachen Anfängen, wie der ersten Zelle, über vielfältigere und komplizierter aufgebaute Lebensformen, bis hin zum Menschen. Einen Blick auf diese als Evolution bezeichnete Entwicklung geben uns eine Vielzahl faszinierender Fossilien und zwölf eindrucksvolle Dioramen in der Ausstellung. Die Dioramen sind "Fenster in die Vergangenheit" und zeigen Lebewesen längst vergangener Zeiten als Nachbildungen in natürlicher Größe. Als Grundlage für den Bau dieser Nachbildungen dienen Funde von Fossilien, aber auch Vergleiche mit heutigen Lebensformen.
Fossilien sind Zeugen vergangenen Lebens - und Sterbens: Diese beeindruckende Fossilplatte aus den Solnhofener Schichten lässt uns eine kleine Tragödie nachempfinden, die sich vor 150 Millionen Jahren ereignet hat: Ein Pfeilschwanzkrebs war in die lebensfeindliche praktisch sauerstofffreie Bodenzone einer Wanne im Solnhofener Archipel geraten. Eine Weile läuft das Tier noch über den aus feinem Schlamm bestehenden Meeresboden und hinterlässt dort seine Spuren. Schließlich bleibt es liegen und stirbt, um letztendlich als Versteinerung bis heute zu überdauern.
Urpferdchen, Eurohippus parvulus, trächtige StuteMuseum Mensch und Natur
Ein wissenschaftlich besonders wertvolles Objekt stellt dieses bis ins kleinste Detail erhaltene Fossil eines Urpferdes aus der weltberühmten Fossillagerstätte und Ölschiefergube Messel bei Darmstadt dar. Am Ort dieser bedeutenden Fundstelle lag vor 48 Millionen Jahren ein tiefer See. An seinem Grund war das Wasser offenbar arm an Sauerstoff, so dass absinkende Tier- und Pflanzenleichen als Ganzes im Schlamm eingebettet und zu Fossilien mit einzigartigem Erhaltungszustand umgewandelt werden konnten.
Zu einem der eindrucksvollsten Exemplare gehört zweifelsfrei diese trächtige Stute...
Urpferdchen, Eurohippus parvulus, trächtige StuteMuseum Mensch und Natur
... mit gut erkennbarem Embryo ...
... und detailreicher Erhaltung der Schweifbehaarung.
Den Säugetieren gehört die ZukunftMuseum Mensch und Natur
Nach dem Aussterben der Dinosaurier und anderer Reptilgruppen vor 65 Millionen Jahren begann die Herrschaft der Säugetiere. Diese konnten sich nun entfalten und besetzten die freigewordenen Lebensräume mit vielen Arten, deren Erscheinungsbild uns zumeist ungewohnt ist. So waren die vor etwa 50 Millionen Jahren lebenden Vorläufer der Pferde, Esel und Zebras nur fuchsgroß.
Hier ist das Urpferd Hyracotherium in seinem Lebensraum, dem subtropischen Sumpfwald, in natürlicher Größe dargestellt.
JJ1 alias "Bruno"Museum Mensch und Natur
Die kleine Ausstellung "JJ1 alias Bruno" erinnert an die Ereignisse des Frühsommers 2006 als "Bruno", nach über 170 Jahren als erster freilebender Bär auf deutschem Boden unterwegs war. Anhand von Fotos, Filmen, Augenzeugenberichten und Karten sind seine damaligen Wanderbewegungen dokumentiert.
Eine Auswahl an Zeitungsartikeln liefert einen kleinen Ausschnitt aus der damaligen Berichterstattung.
Im Zentrum steht das eindrucksvolle Präparat - ein wunderschöner junger Braunbär, der sich gerade über einen Bienenstock hergemacht hat.
Diese Szene wurde nach einer Besichtigung des Originalschauplatzes in der Gemeinde Kochel am See und Angaben des Imkers gestaltet.
Nachts in Afrikas WildnisMuseum Mensch und Natur
In der Ausstellung "Zum Fressen gern - von den Mahlzeiten der Tiere" geht es um die Ernährung von Tieren. Diese kann ganz unterschiedlich sein und schon die ersten drei Großdioramen stellen verschiedene Nahrungstypen vor: das Känguru als Pflanzenfresser, den Löwen als Fleischfresser und das Wildschwein als Allesfresser. Diese Szenarien regen an zum Schauen und der Besucher dringt dabei in eine jeweils ganz andere Lebenswelt ein.
Es folgen dann viele faszinierende Themen rund um die Ernährung von Tieren: es geht um Jäger und ihre Beute, um Vielfresser, Hungerkünstler, Zugvögel, Winterschläfer, Saftlecker, Außenverdauer, Langzüngler oder Pilzezüchter.
Löwen leben ausschließlich von tierischer Kost - wie alle anderen Mitglieder der Familie der Katzen. Im Gegensatz dazu sind Löwen ausgesprochen gesellig. Sie leben und jagen auch in größeren Verbänden, was man sonst bei Katzen sonst nie findet.
Hier haben zwei Löwen eine Impala-Antilope überwältigt ...
... und im Hintergrund lauern Tüpfelhyänen, um an der Mahlzeit teilzuhaben.
Gläserne Frau von Werkstätten des Deutschen Hygiene-Museums DresdenMuseum Mensch und Natur
In der Ausstellung "Wohl bekomm´s – Nahrung für den Menschen" wird unter anderem in vier Kleindioramen gezeigt, wie die Evolution des Menschen mit seiner Ernährung verknüpft ist. Daneben geht es natürlich auch um die Ernährung des modernen Menschen.
Das zentrale Exponat und Highlight ist eine Gläserne Frau, deren durchsichtiger Körper die Organe zeigt, die man mit Knopfdruck gezielt beleuchten kann.
Ausstellung "Spielerische Naturkunde - nicht nur für Kinder"Museum Mensch und Natur
Der Ausstellungsbereich "Spielerische Naturkunde - nicht nur für Kinder" gilt als das Herzstück des Museums und egal ob Alt oder Jung, alle erfreuen sich an seiner Art der Wissensvermittlung: Man sitzt vor einem Pult und beantwortet per Knopfdruck die gestellten Fragen. Der Clou ist, dass sich nach dem Ratespiel Türchen öffnen, Tiere aus den Startlöchern kommen und lossprinten oder eine andere Art der Belohnung zum Weitermachen lockt.
Spielerisch zu lernen macht Spaß – egal zu welcher Altersgruppe man gehört und die Fragestellungen bringen jeden zum Staunen. So prägt sich nach anfänglichem Raten bald ein, dass das Schnabeltier ein Säugetier ist, welche Tiere sich um ihren Nachwuchs kümmern und welche nicht, wer der schnellste Kurzstreckenläufer ist oder dass sich manche Pilze zum Verwechseln ähneln.
Aufbau der DNA-DoppelhelixMuseum Mensch und Natur
Ein riesiges, 500 millionenfach vergrößertes DNA-Molekül steht im Zentrum der Ausstellung "Gen-Welten".
Die DNA befindet sich als Bestandteil der Chromosomen im Zellkern von Tieren und Pflanzen. Die Entschlüsselung der DNA-Doppelhelix im Jahr 1953 durch James Watson und Francis Crick war zweifellos eine der bedeutendsten biologischen Leistungen des 20. Jahrhunderts.
Ballonbläser von Hans StummerMuseum Mensch und Natur
In der Ausstellung "Nerven und Gehirn" wird unserem Gehirn als zentralem Steuerorgan besonders viel Augenmerk geschenkt. So steht im Zentrum das Modell eines Gehirns, an dem man durch Knopfdruck Zentren der Bewegungssteuerung und Hör-, Seh- und Sprachzentren zum Leuchten bringen kann.
Die Entwicklung unseres Gehirns im Laufe der menschlichen Evolution zeigt eine Reihe von Schädelabgüssen unserer Vorvorfahren.
Dass der moderne Mensch dank dieses außergewöhnlichen Organs aber auch eine Gefahr für unseren Planeten darstellt, wird mit einer eindrucksvollen Installation des Bildhauers Hans Stummer symbolisiert: Ein Herr im Anzug bläst die schon deformierte Erde immer weiter auf.
Sein zu enormer Leistungsfähigkeit entwickeltes Gehirn verleiht dem Menschen die Macht, die Lebensräume der Erde nach seinen Vorstellungen umzugestalten und zu nutzen. So konnte sich der Mensch auf Kosten anderer Lebensformen äußerst erfolgreich auf der Erde verbreiten. Die Kehrseite dieses "Erfolges" ist die Überstrapazierung unseres Planeten durch immense Umweltschädigungen globalem Ausmaßes.
ReflexmannMuseum Mensch und Natur
Wie Reflexe funktionieren, führt eindrucksvoll der "Reflexmann" vor: bereits im Rückenmark wird der Befehl gegeben, den Fuß vor einer herunterfallenden Kugel zurückzuziehen - weit bevor der Mensch einen Schmerz verspürt. Seinen "Dienstbeginn" hatte der Reflexmann im Jahr 1977, als die Ausstellung "Nerven und Gehirn" erstmals im Deutschen Museum präsentiert wurde.
Seit der Eröffnung im Jahr 1990 macht der Reflexmann seinen Job im Museum Mensch und Natur als "ältester Mitarbeiter" - seit Juli 2000 in einer neu eingerichteten Ausstellung.