Verblüffende Bilder vom Saturn

13 Jahre lang hat die NASA-Raumsonde Cassini ihre kosmischen Kreise um den Planeten Saturn, seine Ringe und seine Monde gezogen. Der erfolgreiche Einsatz und die dabei entstandenen wunderschönen Bilder haben die Art und Weise, wie wir den spektakulären Ringplaneten betrachten, maßgeblich verändert.

The Greatest Saturn Portrait ...Yet (2005-02-24) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Als Cassini den Saturn im Jahr 2004 erreichte, war im Norden des Planeten gerade der Winter zu Ende gegangen, sodass die Region bläulich schimmerte.

Saturn, Approaching Northern Summer (2016-09-15) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Die Cassini-Sonde zeichnete auf, wie sich die Farbe der Region im Laufe der Jahre durch den nahenden Sommer langsam veränderte.

Durch Nebelschleier, die sich hoch oben in der Atmosphäre des Saturns bildeten, wich die bläuliche Färbung dezenten Goldtönen.

Saturn's Polar Jet (2013-12-16) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Cassini verschickte Bilder eines gigantischen sechsseitigen Jetstreams, der den Nordpol des Planeten umgab. Jede Seite dieses "Hexagon" genannten Phänomens ist so breit wie die Erde.

The Rose (2013-04-29) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

In der Mitte des Hexagons zeichnete Cassini einen orkanähnlichen Wirbelsturm auf.

Dieser Wirbel hat einen Durchmesser von 2.000 Kilometern. Wolken rasen mit einer Geschwindigkeit von 150 Metern pro Sekunde um ihn herum.

Catching Its Tail (2011-07-26) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

2010 und 2011 nahm die Raumsonde Bilder eines gewaltigen hellen Sturms auf, der seinen Ursprung tief im Inneren des Planeten hatte.

Der Sturm wurde immer größer, bis er den gesamten Planeten umgab. Er legte sich erst, als die Spitze auf das Ende traf.

Phoebe Hi-Resolution Mosaic (2004-06-23) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Bevor sie den Saturn erreichte, traf Cassini auf den weit entfernten äußeren Mond Phoebe.

Die im Rahmen des Einsatzes gemachten Messungen ergaben, dass dieses sonderbare Objekt wohl vom Saturn eingefangen wurde, ursprünglich aber von einem Ort stammte, der deutlich weiter von der Sonne entfernt liegt.

Odd World (2005-09-29) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Außerdem flog die Sonde mehrmals dicht am seltsam geformten Mond Hyperion vorbei.

Man stellte fest, dass der Mond eine derart geringe Dichte hat, dass einschlagende Meteoriten sich entweder tief in dessen Oberfläche bohren oder dazu führen, dass Materie für immer in den Weltraum geschleudert wird.

Global View of Iapetus' Dichotomy (2009-12-10) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Durch Cassini gelang es, die jahrhundertealte Frage zu klären, weshalb die eine Seite des Saturnmondes Iapetus hell und die andere dunkel ist.

The Other Side of Iapetus (2007-10-09) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Man fand heraus, dass das merkwürdige Erscheinungsbild von Iapetus mit einer unkontrollierten Eiswanderung von der einen auf die andere Mondseite zusammenhängt.

Unter Umständen ist Staub des Mondes Phoebe, der sich auf der Oberfläche der dunklen Seite festsetzt, der Auslöser für diesen Prozess.

Enceladus the Storyteller (2006-03-09) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Zu den größten Entdeckungen im Rahmen der Cassini-Mission zählte, dass der kleine Eismond Enceladus geologisch aktiv ist. Er weist lange Brüche in der Nähe seines Südpols auf, aus denen Wasserdampf, Eispartikel und einfache organische Materialien ausgestoßen werden.

Durch diese Entdeckung stand Enceladus plötzlich ganz oben auf der Liste der Welten, auf denen möglicherweise die Voraussetzungen für Leben erfüllt sind.

Bursting at the Seams (2010-02-23) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Cassini-Forscher stellten fest, dass dieser Sprühnebel aus einem globalen unterirdischen Ozean aus flüssigem Salzwasser stammt.

Sie konnten sogar erkennen, dass sich auf dem Grund des Ozeans wahrscheinlich hydrothermale Spalten befinden, aus denen heißes mineralhaltiges Wasser dringt.

Cassini's Three Views of Titan (2005-04-22) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

Ein weiteres wichtiges Forschungsziel der Cassini-Sonde war von Anfang an der größte Saturnmond Titan.

Der planetgroße Mond ist von einem dichten Dunst umgeben, der die Oberfläche verdeckt. Die Raumsonde war daher mit Spezialkameras und einem Radargerät ausgestattet, die den Nebel durchdringen sollten.

Huygens' View at Different Altitudes (2006-05-04) von ESA/NASA/JPL/University of ArizonaNASA

Cassini hatte außerdem die Huygens-Sonde der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Gepäck. Diese landete 2005 auf Titan.

Sunlight Glinting Off A Titan Sea (2014-08-21) von NASA/JPL-Caltech/University of Arizona/University of IdahoNASA

Bei der weiteren Erforschung von Titan durch Cassini aus dem All stellte sich heraus, dass sich gigantische Meere aus flüssigen Kohlenwasserstoffen auf der Oberfläche des Mondes befinden, insbesondere in der Nähe des Nordpols.

Wie hier zu sehen ist, zeichnete die Raumsonde Sonnenreflexionen auf, die ein Anzeichen für eine glatte, flüssige Oberfläche sind.

Ligeia Mare on Saturn's Moon Titan (2013-05-22)NASA

Mit dem Radargerät von Cassini war es möglich, den Nebel zu durchdringen und die Meere sowie weitere große Teile der Oberfläche von Titan zu kartieren.

Forscher fanden sogar einen Weg, die Tiefe der Meere zu bestimmen, indem sie den Radarstrahl von deren Grund reflektieren ließen.

Small Wonders (2017-06-28) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Neben den größeren Monden flog Cassini auch viele Male an den kleineren Trabanten des Saturn vorbei.

Die drei hier zu sehenden Monde kreisen an den äußeren Rändern der Ringe. Man fand heraus, dass jeder dieser Monde über ein Band um sein Zentrum verfügt, auf dem sich Ringpartikel abgesetzt haben.

Daphnis Up Close (2017-01-18) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Der kleinste Mond, der auf der vorigen Montage zu sehen ist, trägt den Namen Daphnis. Er wurde von Cassini aufgezeichnet und umkreist den Planeten in einer Lücke zwischen den Ringen, die durch die mondeigene Schwerkraft entsteht.

Propeller Belts of Saturn (2017-05-10) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Wissenschaftler entdeckten außerdem Schwärme von Minimonden in den Ringen, die kleiner als Daphnis sind und daher selbst keine bleibenden Lücken reißen können. Diese Himmelskörper werden "Propeller" genannt, weil sie den zwei hellen Flügeln eines Flugzeugpropellers ähnlich sehen.

Colorful Structure at Fine Scales (2017-09-07) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Je genauer die Aufnahmen der Saturnringe waren, desto weiter setzte sich deren komplexe Struktur fort.

Wissenschaftler fanden auch Hinweise auf die Zusammensetzung der Ringe. Man erhofft sich davon weitere Erkenntnisse zur Entstehung dieser faszinierend vielschichtigen Strukturen.

The Tallest Peaks (2010-11-01) von NASA/JPL/Space Science InstituteNASA

2009 erreichte der Saturn die Tagundnachtgleiche, bei der die Sonnenstrahlen genau parallel zur Ringebene verliefen.

In dieser kurzen Zeit von wenigen Wochen zeichnete Cassini unzählige Strukturen auf, die durch die Beleuchtungsänderung Schatten warfen und so plötzlich sichtbar wurden. Hier sind flockige Berge aus Eispartikeln am Rand des planetaren B-Rings zu erkennen.

A Farewell to Saturn (2017-11-21) von NASA/JPL-Caltech/Space Science InstituteNASA

Im Jahr 2017 nahm die Cassini-Forschungsmission ein aufregendes Ende. Nachdem die Sonde zum ersten Mal überhaupt mehrfach durch die Lücke zwischen dem Saturn und dessen Ringen hindurchgeflogen war, nahm sie direkten Kurs auf den Planeten und sendete wissenschaftliche Daten über dessen Atmosphäre zur Erde, bis die Verbindung schließlich abriss.

Cassini: The Wonder of Saturn (2017-08-24) von NASA/JPL-CaltechNASA

Der bemerkenswerte, 13 Jahre dauernde Forschungseinsatz der Cassini-Sonde belegt, dass wir uns erst zum Saturn begeben mussten, um all seine Wunder richtig enthüllen zu können.

Mitwirkende: Geschichte

Weitere Informationen zu Cassini sowie viele weitere atemberaubende Bilder finden Sie unter https://saturn.jpl.nasa.gov.

Quelle: Alle Medien
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