Autoritratto (1517/1518) von Leonardo da Vinci (1452-1519)Musei Reali
Leonardo da Vinci zeichnete sein berühmtes Selbstporträt auf hochwertigem Papier mit einer besonderen Textur. Die Zeichnung war Teil von zahlreichen Ausstellungen und Aktionen zum 500. Todestag des Künstlers.
Das Selbstporträt entstand vermutlich um 1517. Zu diesem Zeitpunkt war da Vinci 65 Jahre alt.
Aufgrund seiner altehrwürdigen Erscheinung sah da Vinci zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits deutlich älter aus. Das Selbstporträt, das sich heute in Turin befindet, macht dies deutlich. Allerdings sieht man auch, dass dem Alter hier Respekt gezollt wird, anstatt die „Klapprigkeit im Alter“ darzustellen, wie da Vinci selbst es ausgedrückt hätte.
Genau wie in diesem Selbstporträt gezeigt hatte da Vinci auch im relativ hohen Alter von 65 noch volles, wallendes Haar – das erfahren wir aus zahlreichen Beschreibungen aus dieser Zeit.
In der Zeichnung finden sich die typischen grafischen Merkmale des Meisters wieder – einige Bereiche sind klar und deutlich gezeichnet, andere nur anskizziert.
Das bärtige Gesicht, das vom Betrachter aus im Dreiviertelprofil nach rechts dargestellt ist, scheint in Gedanken versunken.
Die Stärke des Blicks ist das Ergebnis des deutlichen Kontrasts zwischen den Augenbrauen und der Blickrichtung auf den Betrachter (im Spiegel) und eben nicht, wie vielfach geschrieben, auf den Horizont.
André Chastel schrieb einmal, dass diese rote Kreidezeichnung in Turin das einzig authentische Selbstporträt von da Vinci sei.
Er sagte außerdem, dass der Entwurf auch „von Luini verwendet wurde, als er da Vinci in seinem Gemälde ‚Heraklit und Demokrit’ (zwischen 1520 und 1531) verewigte, in dem der florentinische Meister ganz unverkennbar dem stirnrunzelnden Philosophen seine Züge lieh.“
Es gibt noch viel zu entdecken in diesem faszinierenden Meisterwerk. Bis dahin bleibt uns nur, es zu bewundern und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.
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