Der Franzose Claude Vignon ist vor allem am Pariser Hof, gefördert durch König Ludwig XIII., sowie in kirchlichen Kreisen ein gefragter Künstler.
Als Personifikation des Frühlings ist Flora Synonym für Jugend, Lebensgenuss, Überfluss, Reichtum und Fruchtbarkeit. Claude Vignon präsentiert die altrömische Göttin als dekoratives Schaustück in kultivierter, vornehmer Sinnlichkeit. Gerahmt von zwei herabhängenden Obst- und Blumenfestons mit reifen Früchten und geöffneten, edlen Blüten sowie am Haupte bekränzt, blickt Flora mit makelloser Jugendlichkeit dem Betrachter entgegen. Die Lilie in der Rechten galt bei den Griechen auch als Symbol des Schönen und der Liebe, die brennende Fackel als Sinnbild der Zeit.