Urknall Stutengarten

Stuttgarts Geschichte in 100 Objekten: Teil I

Einführung von StadtPalais – Museum für StuttgartStadtPalais – Museum für Stuttgart

Einführung
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Einführung

Am Anfang war Nichts...

Die Ausstellung "Urknall Stutengarten" ist Teil der Reihe "Stuttgarts Geschichte".
Der erste Teil erzählt Stuttgarts Urgeschichte von über 230 Millionen Jahren alten Gesteinsschichten bis zur vermeintlichen Gründung des Stutengartens im 10. Jahrhundert nach Christus.

Die Ausstellung wurde im StadtPalais - Museum für Stuttgart vom 7. Oktober 2022 bis 5. Februar 2023 gezeigt.

Die 25 ausgewählten Objekte wurden ohne ergänzende Texte oder sonstige Grafiken präsentiert. Eine aufwändig produzierte Audiospur nahm die Besuchenden mit auf eine einmalige Zeitreise durch die Geschichte der Landeshauptstadt.

Bohrkern Bohrkern von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Freiburg

Bohrkern
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1/25: Bohrkern

“Wer den Geheimnissen der Vergangenheit auf die Spur kommen will, der muss vor allem eines..."

Bohrkern Bohrkern von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Freiburg

Bohrkern

Alter: ca.   200 Mio. Jahre

Bezeichnung: eingekürzter Bohrkern aus 50 m Tiefe - Trias (oben) und Jura (unten)

Fundort: Degerloch und Hedelfingen, Stuttgart

Leihgeber: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Freiburg

Die Ur-Geschichte Stuttgarts liegt unter unseren Füßen begraben. Die verschiedenen Gesteinsschichten dieses Bohrkerns sind über 200 Millionen Jahre alt und stammen aus der für Stuttgart typischen Geisteinsgruppe namens Keuper. Es gibt sogar eine Gesteinseinheit, die international unter dem Namen „Stuttgart-Formation“ bekannt ist, da sie hier besonders häufig anzutreffen ist.

Lepidopteris stuttgartiensis von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Lepidopteris stuttgartiensis
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2/25: Lepidopteris stuttgartiensis

“Unsere Geschichte beginnt vor rund 220 Millionen Jahren..."

Lepidopteris stuttgartiensis von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Lepidopteris stuttgartiensis

Alter: ca. 220 Millionen Jahre

Bezeichnung: fossiler Farn

Fundort: Stuttgart-Nord

Leihgeber: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Vor 220 Millionen Jahren, im sogenannten Erdmittelalter, herrschte im heutigen Stuttgart ein feuchtes, subtropisches Klima. Die Erde bestand noch aus einem einzigen, riesigen Ur-Kontinent, genannt Pangäa.
 
Der Farnsamer Lepidopteris stuttgartiensis trägt Stuttgart im Namen, da es eine für diese Gegend typische Pflanze ist und hier besonders häufig nachgewiesen werden konnte.

Plateosaurus engelhardti von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Plateosaurus engelhardti
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3/25: Plateosaurus engelhardti

"Ein riesiges Ungetüm bahnt sich seinen Weg durch die Landschaft..."

Plateosoaurus engelhardti von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Plateosaurus engelhardti

Alter: ca.   200 Millionen Jahre

Bezeichnung: Schenkelknochen des Plateosaurus engelhardti

Fundort: Stuttgart-Degerloch

Leihgeber: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Es handelt sich um den Schenkelknochen eines pflanzenfressenden Langhalsdinosauriers, der auf dem Stuttgarter Haigst, nahe der heutigen Zackenbahn, gefunden wurde. Der Dinosaurier war der Größte seiner Zeit und hatte eine Körperlänge von bis zu 10 Metern. Er ging auf aufrecht auf zwei Beinen. Überreste des Plateosaurus sind in dieser Region so häufig, dass er den Spitznamen „Schwäbischer Lindwurm“ trägt.

Thomasia antiqua von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Thomasia antiqua
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4/25: Thomasia antiqua

“Während Saurier wie der Plateosaurus und große Reptilien des Tages über die Steppen ziehen...

Thomasia antiqua von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Thomasia antiqua

Alter: ca.   200 Millionen Jahre

Bezeichnung: Zahn des Säugetiers Thomasia antiqua

Fundort: Stuttgart-Degerloch

Leihgeber: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Der winzige Backenzahn ist der Überrest eines der ältesten Verwandten der Menschen. Die Kreatur gehört zu den ersten Säugetieren der Erdgeschichte und sah vermutlich einer Maus oder einem Frettchen ähnlich. Anhand des Zahns kann man erkennen, das Ober- und Unterkiefer, wie bei uns Menschen, perfekt ineinanderpassten. Ein wichtiges Merkmal von Säugetieren, da so Nahrung besser zerkaut und aufgenommen werden kann.

Palaeloxodon antiquus von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Palaeloxodon antiquus
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5/25: Palaeloxodon antiquus

“Schnaubend und ächzend schleppt sich der tonnenschwere Waldelefant durch die Laubwälder..."

Palaeloxodon antiquus von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Palaeoxodon Antiquus

Alter: 300.000 v. Chr.
Bezeichnung : Modell eines Waldelefantenschädels  

Fundort: Bad Cannstatt  

Leihgeber: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Der Waldelefant war das größte Landsäugetier Stuttgarts. Waldelefanten dieser Art lebten während der vorletzten Warmzeit, der sogenannten “Holstein-Warmzeit”. Damals herrschte hier ein feuchtwarmes Klima mit einer reichhaltigen Flora aus Nadelhölzern, Buchsbaum und Buchen.

Über dem großen Loch in der Mitte des Schädels befand sich der Rüssel des Elefanten. Man vermutet, dass die alten Griechen auf solche Schädel gestoßen sein müssen, und daraus die fantastische Kreatur des Zyklopen mit dem einen großen Auge abgeleitet haben.

Geröllgerät von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Geröllgerät
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6/25: Geröllgerät

“Und dann sind sie da. Auf zwei Beinen streifen sie durch den Laubwald..."

Geröllgerät von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Geröllgerät

Alter: 250.000-300.000 v. Chr.

Bezeichnung : frühes Werkzeug des homo erectus

Fundort: Hallschlag, Bad Cannstatt

Leihgeber: Landesmuseum Württemberg

Das Steinwerkzeug wurde zum Häuten und Ausnehmen von Tierkadavern genutzt. Sie stammen vom sogenannten Homo erectus. Aus diesem Ur-Menschen hat sich vermutlich der Homo sapiens – also wir – entwickelt. In Stuttgart hat man viele Tausende dieser “Geröllgeräte” an einer Fundstelle namens “Bunker” in Bad Cannstatt entdeckt.

Neckarkies von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Freiburg

Neckarkies
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7/25: Neckarkies

Wasser - die Quelle allen Lebens...

Neckarkies von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Freiburg

Neckarkies

Alter: ca. 120.000 v. Chr.

Bezeichnung : Bohrkernsegment mit Neckarkies

Fundort: Neckar, Stuttgart

Leihgeber:  Landespräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau

Es handelt sich um verbackenen Neckarkies. Entstanden ist er vermutlich vor mehr als 120.000 Jahren – vor der letzten Warmzeit. Gefunden wurde er nahe der heutigen Wilhelma, am Flusslauf des Neckars.

Entstanden ist dieser “Neckarkies” durch aufsteigendes Mineralwasser, das sich seinen Weg an die Oberfläche bahnt, nach oben “sprudelt”. Dabei verliert das Mineralwasser Kohlensäure, der Kalk fällt aus, umschließt den Kies des Neckars und verklebt und verbackt diesen hart wie Beton.

Quercus robur von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Quercus robur
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8/25: Quercus robur

“Mit unvorstellbaren Kräften schieben sich die Erdplatten aneinander..."

Quercus robur von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Quercus robur

Alter: ca. 120.000 v. Chr.

Bezeichnung: fossile Blätter und Früchte der Eiche

Fundort: Untertürkheim, Stuttgart

Leihgeber:  Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Schon seit Beginn des großen Eiszeitalters haben sich – auch in Stuttgart – Pflanzen entwickelt, die im Grunde bis heute existieren. Als diese Eiche in Untertürkheim wuchs, waren Neckar, teilweise der Talkessel und die groben Landschaftszonen, wie wir sie auch heute noch kennen, schon vorhanden.

Mammuthus primigenius von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Mammuthus primigenius
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9/25: Mammuthus primigenius

Mit einem lauten Knacken durchbrechen die Stoßzähne die bereits gefrorene Schneedecke...

Mammuthus primigenius von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Mammuthus primigenius

Alter: ca. 11.700 – 115.00 v. Chr.

Bezeichnung: Stoßzahn eines Mammuts

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart

Dieser Stoßzahn gehörte einem Woll-Haar-Mammut und ist über 3 Meter lang. Gefunden wurde er bei einer Grabung 1994 in Bad Cannstatt. Er stammt aus der Würm-Kaltzeit, die in Stuttgart vor 115.000 Jahren begonnen hat und bis zu unserer heutigen Warmzeit, dem Holozän, vor etwa 12.000 Jahren dauerte.

Das Mammut war vermutlich um die dreieinhalb Meter groß, wog sechs bis sieben Tonnen und war perfekt an die äußeren Bedingungen angepasst.

Emmer von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Hemmenhofen

Emmer
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10/25: Emmer

“Die Luft ist warm an diesem Sommermorgen..."

Emmer von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Hemmenhofen

Emmer

Alter: ca. 5000 v. Chr.

Bezeichnung: Emmer, bearbeitetes Getreide

Fundort: Mühlhausen, Stuttgart

Leihgeber:  Landesdenkmalamt, Arbeitsstelle Hemmenhofen

Der Emmer wurde von Menschen der sogenannten “Linearbandkeramischen Kultur” angebaut, die als älteste bäuerliche Kultur gilt. Sie legten Felder an, kultivierten Pflanzen und hielten Vieh. Sie waren sesshaft, das heißt, sie hatten sich so eingerichtet, dass sie dauerhaft an einem Ort leben konnten.

Der Ackerbau sorgte für eine beständige Nahrungsquelle, die über die Erntezeit hinweg gelagert werden konnte. Wissen und Getreide brachten die Menschen mit, denn Emmer ist keine heimische Pflanze und wurde ursprünglich auf der arabischen Halbinsel kultiviert.

Bandkeramischer KumpfStadtPalais – Museum für Stuttgart

Bandkeramischer Kumpf
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11/25: Bandkeramischer Kumpf

Leben und Tod sind Hand in Hand gekommen....

bandkeramischer Kumpf von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Archäologisches Landesmuseum Baden- Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt

Bandkeramischer Kumpf

Alter: ca. 5000 v. Chr.

Bezeichnung: verziertes Gefäß, Grabbeigabe

Fundort: Mühlhausen, Stuttgart

Leihgeber:  Archäologisches Landesmuseum Baden Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt

Dieses Gefäß ist rund 7000 Jahre alt. Die Verzierungen wurden in den noch feuchten Ton geritzt oder gerillt. Der Kumpf wurde anschließend gebrannt.

Es ist nicht ganz klar, wofür die aufwändigen Linienbänder stehen und welche Bedeutung sie für die Menschen hatten. Gesichert ist, dass diese Menschen in Stuttgart über mehrere hundert Jahre auf dem heutigen Viesenhäuser Hof gesiedelt haben.

bronzene Grabbeigaben von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Bronzene Grabbeigaben
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12/25: Grabbeigaben aus Bronze

"Wer ist dieser Mann, den sie im Regen zu Grabe tragen...?"

bronzene Grabbeigaben von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Grabbeigraben aus Bronze

v.l.n.r.:

Gürtelschnalle, Dolch, Randleistenbeil, Gewandnadel, Armreif

Alter: ca.  2200 bis 800 v.Chr.

Fundort: Weilimdorf, Stuttgart

Leihgeber: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart

Bei diesen 5 Gegenständen handelt es sich um ganz typische Grabbeigaben eines Männergrabs der Bronzezeit. Gefunden wurden sie zwischen Weilimdorf und Korntal. Dort wurden bereits 1928 neun Grabhügel entdeckt, die vor 2800 bis 4200 Jahren errichtet wurden.
Weitere Gräber hat man auch an anderen Stellen in Stuttgart gefunden - eines zum Beispiel im Schlossgarten.

goldene Schale von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

goldene Schale
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13/25: Goldschale

"Mit müden Schritten durchquert er die Siedlung..."

goldene Schale von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

13/25: Goldschale

Alter: ca. 500 v. Chr.

Bezeichnung: Grabbeigabe eines keltischen Fürstengrabes

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg



Diese Goldschale wurde in Steinhaldenfeld, im nördlichen Bad Cannstatt gefunden. Dort, im Grab eines vermutlich reichen und mächtigen Kelten, hat man sie mit Resten eines Holzwagens, einer mit verziertem Bronzeblech beschlagenen Kiste und zwei großen Bronzebecken gefunden. Die Goldschale ist wirklich ein einmaliger Fund.

Denar des Domitian von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Denar des Domitian
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14/25: Denar des Domitian

Denar des Domitian von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Denar des Domitian

Alter: 92-93 n. Chr.

Bezeichnung: römische Silbermünze

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg

Diese Münze von 92-93 nach Christus zeigt den Kopf des römischen Kaisers Domitian, der von 81 bis 96 nach Christus regierte – also zu jener Zeit, in der die römische Besiedlung in Bad Cannstatt begann. Auf der anderen Seite der Münze ist die Göttin Minerva mit Schild und Speer zu sehen.

Gefunden wurde die Münze in Bad Cannstatt, das sich um 150 nach Christus zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt von überregionaler Bedeutung etabliert hatte.

Beneficarier- Altar von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Benificarier Altar
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15/25: Beneficarier-Altar

"Mit einigem Ächzen und Scheppern rollt der vollgeladene Holzkarren die kerzengerade Straße hinab..."

Beneficarier- Altar von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Beneficarier-Altar

Alter: 219 n. Chr.

Bezeichnung: Beneficiarer-Altar, Weihestein

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg

Man nimmt an, dass Benefiziarier eine Art Zöllner oder Straßenpolizei waren. Man weiß, dass sie direkt einem Statthalter unterstellt waren – z. B aus Mainz – und dem lokalen Befehlshaber oder Bürgermeister keine Rechenschaft schuldig waren.

Bei einer derartigen Kontrollfunktion und möglichen Vertrauenskonflikten liegt der Verdacht nahe, dass es um das liebe Geld ging. In Cannstatt wurden mehrere Weihsteine dieser Art gefunden, was auf die Bedeutung der Siedlung als Knotenpunkt hinweist.

Gesichtshelm von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Gesichtshelm
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16/25: Gesichtshelm

"Sieh, wie die Luft vibriert und Staub in der Sommerhitze umherwirbelt..."

Gesichtshelm von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Gesichtshelm

Alter: 200 n. Chr.

Bezeichnung: Gesichtshelm aus Bronze

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg

Dieser Gesichtshelm könnte einem jener Reiter gehört haben, die ab 90 nach Christus in Bad Cannstatt ein Kastell errichteten. Der Helm besteht aus Bronze und wurde vermutlich nicht im Kampf getragen, sondern kam bei Schaukämpfen und Paraden zum Einsatz.

Die militärische Reitereinheit bewohnte das Kastell und war mit der Grenzsicherung am Limes betraut. Das Kastell bot Platz für etwa 500 Pferde – wir hatten es in Cannstatt also mit einer durchaus schlagkräftigen Truppe zu tun. Die Soldaten, wie auch die zivile Bevölkerung, waren keine “Römer”, sondern setzten sich aus Menschen der verschiedenen Provinzen und freien Bürgerinnen und Bürgern zusammen.

Wasserrohre von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Wasserrohre
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17/25: Wasserrohre

“Ah welche Wonne… welche himmlische Erholung..."

Wasserrohre von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Wasserrohre

Alter: 200 n. Chr.

Bezeichnung: Wasserrohre aus gebranntem Ton

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg

Diese schlichten Wasserrohre aus gebranntem Ton stammen aus Feuerbach. Nahe des heutigen Bahnhofs an der ehemaligen Römerstraße stand vermutlich zwischen 150 und 250 nach Christus eine “Villa Rustica”, also ein römischer Gutshof.
 
Solche römischen Villen sind im Stuttgarter Stadtgebiet übrigens an verschiedenen Stellen nachgewiesen, so etwa auch in Zazenhausen, Möhringen oder Münster.

thronenede Herecura von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Thronende Herecura
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18/25: Thronende Herecura

"Auf der mondbeschienen Lichtung im Eichenhain treffen sie aufeinander..."

Thronenede Herecura von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Thronende Herecura

Alter: 200 n. Chr.

Bezeichnung: Sandsteinfigur einer Göttin aus einem römischen Gräberfeld

Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart

Leihgeber:  Landesmuseum Württemberg

Diese Figur, aus Sandstein gehauen, soll die Göttin “Herecura” darstellen. Die Figur stammt von einem römischen Gräberfeld aus Bad Cannstatt und zeigt die Göttin mit einem Früchtekorb auf einem Thron sitzend.

Herecura ist keine ursprünglich römische Gottheit, sondern stammt vermutlich aus keltischen Traditionen. Sie taucht vor allem in Süddeutschland, entlang der Donau und in Slowenien auf. In Stuttgart könnte sie eine größere Rolle gespielt haben.

Ziegel von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege Stuttgart

Ziegel
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19/25: Ziegel

“Der Karren rattert über die Brücke. Hinter ihm werden die Holz- und Steinhäuser der Cannstatter-Siedlung allmählich kleiner..."

Ziegel von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Archäologische Denkmalpflege Stuttgart

Ziegel

Alter: ca. 150-200 n.Chr.

Bezeichnung: Ziegel aus gebranntem Ton

Fundort: Schlossgarten, Stuttgart-Mitte

Leihgeber:  Regierungspräsidium Stuttgart, LAD, Archäologische Denkmalpflege

Bereits zu Zeiten der Römer – und sicher auch schon davor – war der Talkessel kontinuierlich besiedelt. Bei Ausgrabungen am Stuttgarter Hauptbahnhof fand man Reste einer Ziegelbrennerei aus römischer Zeit. Vermutlich unter Nutzung des Nesenbachs wurden hier Ziegel hergestellt.

 Dieser unscheinbare Ziegel aus gebranntem Ton war Massenware. Er bezeugt, dass sich auch im heutigen Zentrum Stuttgarts Menschen niedergelassen haben, wenn auch zunächst in deutlich kleinerer Zahl als im benachbarten Bad Cannstatt.

Holzpfahl von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Hemmenhofen

Holzpfahl
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20/25: Holzpfahl

  “Mit einem dumpfen Krachen schlägt die hölzerne Tür gegen das Mauerwerk..."

Holzpfahl von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesamt für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Hemmenhofen

Holzpfahl

Alter: 300 n. Chr.
 
Bezeichnung: dendrochronologische Scheibe eines Holzpfahls
 
Fundort: Stuttgart-Mitte
 
Leihgeber: Landesdenkmalamt, Arbeitsstelle Hemmenhofen

 Bei Ausgabungen im Zuge der Bauarbeiten an Stuttgart 21 wurden Indizien für die älteste nachrömische Besiedlung des Stuttgarter Kessels gefunden. In Bahnhof-Nähe entdeckte man Spuren eines germanischen Holzhauses. Die Löcher, in denen die dafür nötigen Pfosten steckten, konnte man rekonstruieren.

 Das Holz selbst war nicht mehr vorhanden. Allerdings fand man in kurzer Distanz Teile von Holzpfahlen, deren genaue Funktion nicht klar ist. Es könnten zum Beispiel Uferbefestigungen gewesen sein. Der Holzpfahl bezeugt eine der ältesten alamannischen Besiedlungen des Stuttgarter Kessels.

Spatha von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: StadtPalais – Museum für Stuttgart

Spatha
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21/25: Spatha

“Kein Wolf lässt sich von seinem Anblick einschüchtern..."

Spatha von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: StadtPalais – Museum für Stuttgart

Spatha

Alter: 300 - 600 n. Chr.
 
Bezeichnung: alamannisches Eisenschwert
 
Fundort: Stuttgart-Hedelfingen
 
Bestand StadtPalais- Museum für Stuttgart

Das Schwert stammt vermutlich aus einem alamannischen Grab in Hedelfingen. Es ist aus Eisen gearbeitet und wurde im 4. bis 6. Jahrhundert hergestellt.

Ohrring von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerStadtPalais – Museum für Stuttgart

Ohrring
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22/25: Ohrring

“Ob sie es erahnen können, die Menschen, die dort stehen...?"

Ohrring von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Archäologisches Landesmuseum Baden- Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt

Ohrring

Alter: 700 n. Chr.
 
Bezeichnung: Ohrring, Grabbeigabe
 
Fundort: Stuttgart-Mitte
 
Leihgeber: Archäologisches Landesmusem Baden – Württemberg, Fundarchiv Rastatt

Dieser Ohring stammt aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhundert nach Christus und wurde in einem alamannischen Grab unterhalb der Stiftskirche entdeckt. Dieser Grabfund ist von dem her ziemlich spannend, da man zwar bereits wusste, dass es kleinere Siedlungen der Alamannen im Bereich des Talkessels gab.

Der Fund unter der Stiftskirche ist jedoch ein Beleg dafür, dass auch im heutigen Zentrum der Stadt, dort wo man die Keimzelle des alten Stuttgarts vermutet, Menschen gelebt haben könnten. Möglicherweise war der Standort der heutigen Stiftskirche bereits damals eine heilige Stätte.

Goldblattkreuz von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Goldblattkreuz
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23/25: Goldblattkreuz

“Behutsam und mit sachter Hand wird die Nadel geführt..."

Goldblattkreuz von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Landesmuseum Württemberg

Goldblattkreuz

Alter: ca. 600 n. Chr.
 
Bezeichnung: Goldblattkreuz, Grabbeigabe
 
Fundort: Stuttgart-Mitte
 
Leihgeber: Landesmuseum Württemberg

Dieses Goldblattkreuz, aus feinem Blattgold geschmiedet, stammt aus einem alamannischen Grab in Untertürkheim, wo es etwa 600 nach Christus einem Toten als Grabbeigabe beigelegt wurde. Dazu wurde es auf ein Tuch genäht und auf das Haupt des Verstorbenen gelegt.
 
Das Kreuz ist ein christliches Symbol und zeugt von dem Beginn der Christianisierung in Stuttgart. In dieser Zeit herrschten die Franken, dessen König Chlodwig im 6. Jahrhundert als Christ getauft wurde.

Annales mettenses priores von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Archäologisches Landesmuseum Baden- Württemberg, Zentrales Fundarchiv Rastatt

Annales mettenses priores
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24/25: Annales mettenses priores

“Karlmann der Erste, Sohn des Karl Martell...."

Annales mettenses priores von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Cathedral Library, Durham, UK

Annales mettenses priores

Alter: 746 n. Chr.
 
Bezeichnung: Metzer Annalen, Reproduktion
 
Fundort: Bad Cannstatt, Stuttgart
 
Original in:  Cathedral Library, Durham, Vereinigtes Königreich

“Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 746. In diesem Jahr fiel Karlmann, als er die Treulosigkeit der Alamannen gesehen hatte, mit einem Heer in ihr Gebiet ein und ordnete eine Versammlung an, an einem Ort, der Condistat heißt”.

Mit “Condistat” ist Cannstatt gemeint.

Es gibt mehrere Quellen, die über dieses besondere Ereignis im Jahr 746 nach Christus berichten. Karlmann, ein Hausmeier aus dem Geschlecht der Karolinger, berief alamannische Herrscher zusammen, die sich gegen seine Herrschaft auflehnten. Wie viele wirklich kamen und ob es zu einem Blutbad kam, kann nicht sicher gesagt werden

Johann fessler: Wahrhafftige Beschreibung... von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Johann Fessler: Wahrhafftige Beschreibung...
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25/25: Johann Fessler: Warhafftige Beschreibung...

“Welche Anmut! Welche Eleganz! Welche Kraft!"

Johann fessler: Wahrhafftige Beschreibung... von StadtPalais – Museum für Stuttgart/Alwin MaiglerOriginalquelle: Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Johann Fessler: Wahrhafftige Beschreibung

Alter: 1543 -1572 n. Chr.
 
Bezeichnung: Beschreibung und Chronik Württembergs

Leihgeber: Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Lange Zeit wurde das Jahr 941 nach Christus als eine Art Geburtsstunde Stuttgarts gehandelt. Man bezog sich dabei auf eine Schrift des württembergischen Kanzlers Johann Fessler. Dieser hatte erstmals von einem Gestüt und dessen Gründung durch den Herzog Luitolf berichtet. Allerdings gibt Fessler keine Quellen dafür an und es liegen immerhin knapp 600 Jahre zwischen dem Ereignis das er beschreibt und dem Zeitpunkt, an dem er es niederschreibt. 

Ist der Stuttgarter Stutengarten also doch nur ein Mythos?

Letztlich gibt es doch einige Hinweise darauf, dass hier ein Gestüt bestanden hat, ein genaues archäologisches Datum für eine Gründung kann man bisher jedoch nicht nachweisen. Die Kessellage und andere Indizien lassen eine Pferdezucht im Talkessel durchaus plausibel erscheinen.




Hier geht's zur Folgeausstellung: "STUTGARTEN: Aufstieg und Fall"

Mitwirkende: Geschichte

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Quelle: Alle Medien
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