Der Bamberger Psalter

Der Schatz einer adligen Dame

Von "Staatsbibliothek Bamberg"

Staatsbibliothek Bamberg

Bamberger Psalter (Einband), VorderseiteStaatsbibliothek Bamberg

Der Bamberger Psalter entstand vermutlich um 1220/30 in Regensburg oder im Regensburger Raum. Er enthält 208 Pergamentblätter, deren Text mit farbigen Initialen und prächtigen Miniaturen ausgestattet ist. Wie für Psalter dieser Zeit typisch, enthält der Codex einen Kalender mit den kirchlichen Hochfesten und Gedenktagen der Heiligen, alle 150 Psalmen Davids aus dem Alten Testament, sowie Gebete und Lobgesänge. Eine Allerheiligenlitanei beschließt den Inhalt. Im 13. Jahrhundert entstanden zahlreiche kunstvolle Psalterhandschriften, denn viele adlige Damen ließen sich ein Exemplar für den Privatgebrauch anfertigen.

Bamberger Psalter (Einband), VorderseiteStaatsbibliothek Bamberg

Vorderdeckel

Der Bamberger Psalter trägt einen von nur 18 erhaltenen Hornplatteneinbänden aus dem Mittelalter.
Unter dünnen Hornplatten befindet sich ein Pergamentblatt, das in kräftigen Farben bemalt worden ist. Silberleisten und dünne Nägel fixieren die Einzelteile am Holzdeckel.
Das Bild in der Mitte des Buchdeckels zeigt Christus in einer Mandorla. In seinen Händen hält er ein Buch, das dem Bamberger Psalter ähnelt.
In vier Medaillons, die kreuzförmig um die Mandorla herum angeordnet sind, befinden sich die Symbole der vier Evangelisten: der geflügelte Adler als Symbol von Johannes, der geflügelte Stier von Lukas, der geflügelte Mensch von Matthäus und der geflügelte Löwe von Markus.

Links und rechts oben flankieren zwei Seraphim die Mandorla. Sie sind Engel der höchsten Rangordnung. Ihre drei Flügelpaare wurden in unterschiedlichen Farben koloriert.

Links unten sticht der Erzengel Michael mit seiner Lanze nach dem Drachen. Rechts steht der Verkündigungsengel Gabriel mit Lilienzepter und einem kugelartigen Gefäß.

Bamberger Psalter, fol.3v-4r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Der Kalender

Der Psalter beginnt mit einem Kalender, der alle zwölf Monate des Jahres umfasst. Jede Seite schmücken zwei Medaillons, in denen typische landwirtschaftliche Arbeiten (oben) und die jeweiligen Tierkreiszeichen (unten) abgebildet sind. Eingetragen sind die Gedenktage verschiedener Heiliger, darunter auch einige fränkische und bayerische Regionalheilige. Goldschrift markiert besonders wichtige Feste. Anhand der römischen Zahlen am rechten Rand lassen sich die Mondphasen berechnen. Zu sehen sind hier die Monate Juni (Bauer mit Pflug, Sternzeichen Skorpion) und Juli (Bauer bei der Heuernte, Sternzeichen Löwe).

Zum 5. Juni hat eine spätere Hand eine Notiz über Graf Gebhard von Hirschberg eingetragen, der im Schlaf ermordet wurde. Sie lautet: Gebehardus iunior comes de Hirzperch dormiens occiditur (Graf Gebhard von Herzberg wurde im Schlaf ermordet). Das Verbrechen ereignete sich im Jahr 1245.

Bamberger Psalter (geöffnet) fol.60v-61rStaatsbibliothek Bamberg

Drei Bilderzyklen

Der Bamberger Psalter enthält 15 ganzseitige Miniaturen auf glänzendem Goldgrund. Die Szenen aus dem Leben Jesu sind in drei Gruppen zu je fünf Szenen aufgeteilt. Die Psalmen werden dadurch in drei Teile zu je 50 Psalmen gegliedert - eine Analogie zur Dreifaltigkeit. Auf jede Miniaturengruppe folgt eine ganzseitige Initiale. Zusätzlich zur Dreiteilung ist auch die liturgische Achtteilung innerhalb des Psalters durch große goldene Initialen gekennzeichnet. So ergeben sich insgesamt zehn Abschnitte.

Bamberger Psalter, fol.7v-8r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Die ersten beiden Miniaturen zeigen die Verkündigung an Maria (fol. 7v), sowie die Geburt Christi (fol. 8r). Ein ornamentaler Rahmen umschließt jedes Bild. Einige Bildelemente ragen über den Rand heraus. Die Szenen werden so lebendiger.

fol. 7v:
Die Verkündigungsszene konzentriert sich ganz auf die Figuren des Erzengels Gabriel und der Jungfrau Maria. Wie auf dem vorderen Buchdeckel hält der Erzengel hier ein Lilienzepter in der Hand. Er teilt mit einem Redegestus Maria die frohe Botschaft mit, dass sie den Sohn Gottes gebären wird.
Während der Flügel des Engels den Rahmen überdeckt, verschwindet Maria teilweise hinter dem rechten Bildrand. So entsteht ein Eindruck von Tiefe.

fol. 8r:
Nach der Geburt Christi liegt Maria erschöpft auf einem Pfostenbett. Ochse und Esel bewachen das Kind, das die Bildmitte einnimmt. Josef dagegen richtet den Blick nach oben –

denn dort verkündet ein Engel den Hirten die Geburt des Heilands. Sie eilen zur Krippe – dem jüngeren der beiden fällt sogar seine Mütze vom Kopf. Indem die Hirten ihre Hände dem Kind entgegenstrecken, lenken sie den Blick des Betrachters auf die Bildmitte.

Bamberger Psalter, fol.8v-9r Bamberger Psalter, fol.8v-9rStaatsbibliothek Bamberg

Die nächste Doppelseite zeigt die Anbetung der Heiligen drei Könige und die Darbringung im Tempel. Das Christuskind auf dem Schoß seiner Mutter erscheint in beiden Szenen fast spiegelbildlich. Auf der rechten Seite ist der Rahmen als Tempelarchitektur gestaltet.

fol. 8v:
Die drei Weisen aus dem Morgenland bringen Jesus in ovalen Gefäßen Gold, Weihrauch und Myrrhe dar. Das Christuskind empfängt sie mit einem Segensgestus. In seiner linken Hand hält es eine Schriftrolle. So wirkt es schon fast wie ein Erwachsener – ein Hinweis auf den lang erwarteten Messias.

fol. 9r:
Der greise Simeon erkennt im Kind den Erlöser und küsst seine Hände. Wie in der vorherigen Miniatur ähnelt Christus – auch durch seine Kleidung – einem Erwachsenen.

Bamberger Psalter, fol.9v-10r Bamberger Psalter, fol.9v-10rStaatsbibliothek Bamberg

Die letzte Miniatur der ersten Bilderfolge zeigt die Taufe Christi durch Johannes (fol. 9v). Christus steht bis zur Hüfte im Wasser des Jordan. Mit der Taufe enden Kindheit und Jugend Christi.

Die gegenüberliegende Seite (fol. 10r) enthält eine reich verzierte Initiale zum ersten Psalm. Der Text beginnt mit einem B: Beatus vir qui non abiit... - "Glücklich der Mann, der nicht dem Rat der Gottlosen folgt". Die Unterschiede im Goldgrund und in der Farbigkeit zeigen, dass die beiden Seiten von unterschiedlichen Malern stammen.

fol. 9v:
Die Taube als Symbol des Heiligen Geistes senkt sich aus einer Wolke auf Christus herab und hat sich schon auf dessen Nimbus niedergelassen.

fol. 10r:
Im oberen Bogen des B sitzt König David umgeben von Ranken und musiziert auf einer Lyra. Er gilt als der Autor der Psalmen.

Zwei Musiker begleiten den alttestamentlichen König auf ihren Instrumenten. Der eine spielt die Viole und der andere eine mittelalterliche Form der Lyra.

Bamberger Psalter, fol.60v-61r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Die zweite Miniaturengruppe beginnt mit der Hochzeit zu Kana (fol. 60v) und der Versuchung Christi durch Satan (fol. 61r).

Die chronologische Reihenfolge der Ereignisse wurde hier vertauscht, da Evangeliare die Versuchung Christi erst am Fastensonntag behandeln. Ihr Einfluss wird hier sichtbar.

fol. 60v:
In dieser Miniatur sind mehrere aufeinanderfolgende Handlungen zeitgleich dargestellt. Maria macht Jesus darauf aufmerksam, dass der Wein nicht für alle Gäste ausreicht. Jesus vollbringt das Wunder der Verwandlung von Wasser in Wein. Diener füllen Wasser in Steinkrüge; einer reicht ein goldenes Gefäß mit Wein.

fol. 61r:
Jesus befindet sich in der Wüste und hat ein Buch in seiner linken Hand. Vom oberen Bildrand neigt sich der Teufel zu ihm herunter, doch Christus wehrt die Versuchung mit einer ruhigen Geste ab. Die Flügel des Teufels ähneln denen der Engel auf vorhergehenden Illustrationen. Die Pose Jesu erinnert an Darstellungen der Evangelisten.

Bamberger Psalter, fol.61v-62r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Die nächsten heilsgeschichtlichen Stationen sind der Einzug in Jerusalem (fol. 61v) und die Fußwaschung durch Christus (fol. 62r).

fol. 61v:
Jesus reitet am Palmsonntag auf einer Eselin in Jerusalem ein. Menschen begrüßen ihn mit ausgestreckten Armen. Zwei der Zuschauer klettern sogar auf eine Palme, um den Messias besser sehen zu können. Ein weiterer Zuschauer breitet dem Reittier seinen Mantel aus.

fol. 62r:
Christus wäscht beim letzten Abendmahl die Füße seiner Jünger. Dabei zieht seine gebückte Haltung die Blicke auf sich, sein Kopf erscheint im Zentrum der Darstellung. Im Zentrum des unteren Bildrandes steht eine goldene Schale, in der die Füße gewaschen werden.

Bamberger Psalter, fol.62v-63r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Den Abschluss des zweiten Bilderzyklus bildet die Gefangennahme Christi (fol. 62v). Die dynamische Inszenierung zeigt zwei Handlungen zeitgleich an. In der oberen Bildhälfte wird Jesus gefangengenommen, während unten Petrus den jungen Malchus mit erhobenem Schwert angreift.

Auf der gegenüberliegenden Seite (fol. 63r) befindet sich eine große mehrfarbige Initiale Q, die den dritten Teil der Psalmen einleitet. Hier kämpft der kleine David gegen den mächtigen Goliath.

fol. 62v:
Christus erhält von Judas den Kuss und wird so vor den Soldaten und Gerichtsdienern identifiziert. Die Soldaten, die Fackeln und Waffen tragen, haben Jesus bereits gefasst und wollen ihn aus der Szene führen.

Noch vor der Festnahme Jesu schlägt Petrus dem Diener des israelitischen Hohepriesters ein Ohr ab. Petrus erscheind größer als der vor ihm fliehende Malchus.

fol. 63r:
In einem großen Q steht Goliath mit Dreiecksschild und Speer. Er ist mit einem Kettenpanzer bekleidet und richtet seine Waffe an den rechten unteren Bildrand. Die Initiale zeigt große stilistische Ähnlichkeiten zur Initiale mit dem musizierenden König David auf fol. 10r.

Den Strich des Q bildet ein geflügelter Drache, aus dessen Kopf die Ranken der Initiale wachsen. Unterhalb der Initiale befindet sich der junge David, der mit einer Steinschleuder bewaffnet gegen Goliath kämpft. Die Schleuder ragt über den Rand der Malerei hinaus, was der Szene zusätzliche Dynamik verleiht.

Bamberger Psalter, fol.114v-115r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Die letzte Miniaturengruppe beginnt mit der Kreuzigung Christi (fol. 115r). Das Kreuz überdeckt an seinen Enden den Rahmen und weist am oberen Rand weit darüber hinaus.
Zu Christi linker Seite steht der bartlose Apostel Johannes, zu seiner Rechten Maria, die ihren toten Sohn beklagt. Dieser wird in dieser Darstellung mit vier Nägeln gekreuzigt. Im 13. Jahrhundert veränderte sich diese Darstellung zum sogenannten Dreinageltypus, bei dem nur noch ein Nagel beide Füße an das Holz heftet.

Bamberger Psalter, fol.115v-116r (Montage)Staatsbibliothek Bamberg

Die nächste Doppelseite zeigt die Auferstehung Christi (fol. 115v) am dritten Tage nach seiner Kreuzigung und die Himmelfahrt Christi (fol. 116r) vierzig Tage nach der Auferstehung. In beiden Illustrationen ragt die Siegesfahne mit dem Kreuz über den Rahmen hinaus. Sie weist so darauf hin, dass Christus das Grab sprengte.

fol. 115v:
Vor dem Grab, aus dem der auferstehende Christus steigt, schlafen oder ruhen die Wächter und bemerken nicht, wie der Gekreuzigte aus dem Grab steigt.

fol. 116r:
Christus fährt in einer Mandorla stehend zum Himmel auf. Zwei Engel begleiten ihn. Die zentrale Wolke am oberen Rand steht sinnbildlich für den Himmel. Unter ihm blicken die Zeugen seiner Himmelfahrt erwartungsvoll nach oben.

Bamberger Psalter, fol.116v-117r Bamberger Psalter, fol.116v-117rStaatsbibliothek Bamberg

Die letzten zwei Miniaturen des Bamberger Psalters zeigen das Pfingstwunder (fol. 116v) und das Jüngste Gericht (fol. 117r). Letzteres stammt von dem Maler der beiden vorangegangenen Initialen, wie Unterschiede zu der Miniatur auf der gegenüberliegenden Seite erkennbar machen.

fol. 116v:
Maria sitzt im Zentrum, umgeben von den Jüngern Jesu. In vergleichbaren Darstellungen stehen meist Petrus oder Paulus in der Mitte.
Der Heilige Geist schwebt in Form der weißen Friedenstaube herab, während die Apostel und Maria ihre Hände zum Gebet erheben. Feuerzungen und Lichtstrahlen fehlen in dieser Darstellung.

fol. 117r:
Christus sitzt auf einem Thron vor einem Kreuz und zeigt seine Wundmale. Die zwei Engel neben ihm tragen die Symbole seines Martyriums, die Dornenkrone und die Peitschen, mit denen er gegeißelt wurde. Er hält das Schwert der Gerechtigkeit in seinem Mund und blickt den Betrachter direkt an.

In der unteren Bildhälfte werden die Menschen in Selige und Verdammte eingeteilt. Zu beiden Gruppen gehören auch Personen aus Adel und Klerus.

Bamberger Psalter, fol.116v-117r (fol.117r Details)Staatsbibliothek Bamberg

Auf der linken Seite folgen Kleriker im Ornat dem Engel, der sie ins Himmelreich geleitet, während weitere Menschen nackt ihrem Grab entsteigen, um sich dem Zug anzuschließen.

Bamberger Psalter, fol.116v-117r (fol.117r Details)Staatsbibliothek Bamberg

Auf der rechten Seite treibt ein mit Schwert bewaffneter Engel die Verdammten auf einen Dämon zu. Sie sind mit einer feinen Kette gefesselt und werden bereits von den Höllenflammen berührt.

Bamberger Psalter, fol.117v-118r Bamberger Psalter, fol.117v-118rStaatsbibliothek Bamberg

fol. 117v:
Die letzte Initiale D verzichtet auf menschliche Figuren und zeigt verschiedene Tiere und Drachen zwischen den farbigen Ranken. Sie leitet den Text Domine exaudi ein.

Bamberger Psalter, fol.32v-33r (fol.33r Details)Staatsbibliothek Bamberg

Weiterer Schmuck

Neben den Miniaturen und Initialen, die den Psalter in drei Teile teilen, verzieren zahlreiche weitere Schmuckelemente die Handschrift.

Bamberger Psalter, fol.11r (Details)Staatsbibliothek Bamberg

fol. 11r:
Auf dieser Seite finden sich Rankenverzierungen neben dem Text. Sie füllen die Zeilen bis zum Ende aus und sind mit grüner und ockerfarbener Tinte ausgeführt.

Bamberger Psalter, fol.32v-33r Bamberger Psalter, fol.32v-33rStaatsbibliothek Bamberg

fol. 32v:
Die einzelnen Verse der Psalmen beginnen jeweils mit kleinen goldenen Initialen am Anfang der Zeile.

fol. 33r:
Ganzseitige ornamentale Initialen aus Gold teilen die Psalmen liturgisch in acht Gruppen für die einzelnen Wochentage (beginnend mit der Matutin bzw. für die Vesper). Schon der Heilige Benedikt schrieb vor, dass Kleriker alle 150 Psalmen innerhalb einer Woche beten sollten.

Bamberger Psalter, Psalminitialen Bamberger Psalter, PsalminitialenStaatsbibliothek Bamberg

fol. 99v:
Jeder neue Psalm beginnt mit einer besonders aufwändigen Initiale. Sie kann aus Menschen, Tieren oder Architekturelementen gestaltet sein und ist oft nicht nur mit Gold gemalt, sondern auch mit weiteren Farben umrandet.
Dieser Vers beginnt mit einer knienden Frau, die ihre Arme zum Gebet erhoben hat. Möglicherweise soll sie die Besitzerin des Psalters darstellen.

Bamberger Psalter, Psalminitialen fol.114rStaatsbibliothek Bamberg

fol. 114r:
Dieser Buchstabe ist als Burg mit Turm und Mauern mit Zinnen gestaltet. Die Schäfte des M bilden zwei Torbögen, die durch einen Pfeiler getrennt sind.

Bamberger Psalter, Psalminitialen fol.135vStaatsbibliothek Bamberg

fol. 135v:
Einzelne Psalmen erhielten figürliche Darstellungen, wie hier einen goldenen Ritter mit Rüstung und Fahne, der ein I darstellt.

Bamberger Psalter, Psalminitialen fol.136vStaatsbibliothek Bamberg

fol. 136v:
Diese Initiale zeigt einen Musiker, der in sein Horn bläst. Das Musikinstrument bildet den Schaft des D.

Bamberger Psalter, Psalminitialen fol.145vStaatsbibliothek Bamberg

fol. 145v:
Ein großer Vogel, vermutlich ein Storch oder ein Kranich, bildet die Initiale I.

Bamberger Psalter, Psalminitialen fol.180rStaatsbibliothek Bamberg

fol. 180r:
Hier stützt eine menschliche Figur den Balken des Buchstaben T.

Bamberger Psalter, fol.23r (Details)Staatsbibliothek Bamberg

fol. 23r:
Schäden wie dieses Brandloch können einen Text unlesbar machen. Sie sind vielleicht durch Wachs verursacht worden, das von einer Kerze herabtropfte

Bamberger Psalter, fol.185r (Details)Staatsbibliothek Bamberg

fol. 185r:
An die Psalmen schließt sich eine Allerheiligenlitanei an. Psalterien wurden ab dem 13. Jahrhundert oft inhaltlich erweitert. In die Litanei konnten auch regionale und lokale Heilige aufgenommen werden oder Lieblingsheilige des Auftraggebers.

Bamberger Psalter (Einband), RückseiteStaatsbibliothek Bamberg

Der Rückdeckel

Die Aufteilung der Bildfläche entspricht der des Vorderdeckels. In der Mitte ist Maria mit dem Christuskind in einer Mandorla dargestellt. Kreuzförmig um die Mandorla herum sind vier Medaillons mit weiblichen Gestalten angeordnet. Sie sind Personifikationen der vier Kardinalstugenden Tapferkeit, Mäßigung, Weisheit und Gerechtigkeit.

Bamberger Psalter (Einband), RückseiteStaatsbibliothek Bamberg

Nachdem die Hornplatten in den 1970er Jahren abgenommen wurden, wurden die leuchtenden Farben sichtbar. Sie werden normalerweise durch das Horn, das nicht vollkommen durchsichtig ist, abgedunkelt

Bamberger Psalter (Einband), RückseiteStaatsbibliothek Bamberg

In den Ecken des Rückdeckels sind verschiedene Personen des Alten Testaments dargestellt, die auf Maria vorausdeuten. Oben links ist Aaron mit dem blühenden Stab abgebildet. In der rechten Ecke sieht man Jesaia mit der Reispflanze.

Unterhalb der Mandorla befindet sich links der biblische Prophet Ezechiel, der auf ein verschlossenes Tor in einem Turm zeigt, und auf der rechten Seite König Salomo vor einer verschlossenen Quelle.

Mitwirkende: Geschichte

Der Bamberger Psalter. Der Schatz einer adligen Dame.
Präsentiert in einer Ausstellung der Staatsbibliothek Bamberg,
25. März bis 15. Juni 2019

Staatsbibliothek Bamberg

Ein Faksimile der Handschrift erschien 2019 im Quaternio Verlag Luzern.

Texte: Janice Cheon, Johannes Barnsteiner, Alexander Pelz und Bettina Wagner
Photos: Gerald Raab

Quelle: Alle Medien
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